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DWS zu Wirecard-Bombe: "Prüfen Einleitung rechtlicher Schritte"

Der deutsche Fonds-Gigant DWS zieht beim Wirecard-Engagement endgültig die Reißleine und erklärt nach den aktuellen, neuerlichen Hiobsbotschaften, die Einleitung rechtlicher Schritte zu prüfen. Ein materielles aktives Fonds-Engagement bestehe jedenfalls nicht mehr, so das Investment-Haus.

Ist die Bombe jetzt endgültig geplatzt? DWS hat auf die jüngsten Nachrichten jedenfalls umgehend reagiert.
Ist die Bombe jetzt endgültig geplatzt? DWS hat auf die jüngsten Nachrichten jedenfalls umgehend reagiert.© fergregory / stock.adobe.com

Wegen möglicher falscher Angaben zu "Täuschungszwecken" in Milliardenhöhe musste der Wirecard die Vorlage seines Jahresabschlusses für 2019 am Donnerstag quasi in letzter Minute ein weiteres Mal verschieben. Das Management hält es für denkbar, dass Wirecard Opfer eines gigantischen Betrugs geworden ist, und kündigte Strafanzeige gegen unbekannt an. Jetzt droht Wirecard die Zeit davonzulaufen: Wenn bis Freitag kein testierter Jahresabschluss vorliegt, könnten Banken dem Unternehmen Kredite über zwei Milliarden Euro kündigen.

Umstrittenes Engagement
Zu einem der prominentesten Wirecard-Investoren hat der deutsche Fonds-Gigant DWS gehört – ein Umstand der zuletzt immer wieder für Kritik gesorgt hatte. In einer ersten Reaktion auf die neuerliche Hiobsobotschaft hatte das Haus jedenfalls mitgeteilt, dass man "nach der heutigen Nachrichtenlage" den "treuhänderischen Verpflichtung unverändert" nachkommt. Und: "In diesem Zusammenhang analysieren wir die Faktenlage und prüfen die Einleitung rechtlicher Schritte."

Über die letzten Monaten habe man jedenfalls die "treuhänderisch gehaltene Position in Wirecard-Aktien sukzessive reduziert. Per Marktschluss 17. Juni 2020 hatte die DWS ihre Position bereits um cirka 60 Prozent reduziert. Aktuell halten wir keine materiellen Positionen in aktiv gemanagten Fonds mehr." (hw)

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