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Drei Großbanken drehen bei Teilen der Professionals die Schraube enger

Die Topbanken Barclays, Citi und HSBC verpflichten einen Teil ihrer Banker dazu, mehr Arbeitszeit im Büro zu verbringen. Dahinter stehen aufsichtsrechtliche Motive.

© sir270 / stock.adobe.com

Citigroup, HSBC und Barclays dehnen die Zahl der Mitarbeiter aus, die an fünf Tagen in der Woche vom Büro aus arbeiten müssen. Hintergrund sind regulatorische Änderungen, die es den Finanzkonzernen in den USA erschweren, das Arbeiten von zu Hause aus zu erlauben. Das schreibt Bloomberg News.

Citigroup verlangt von etwa 600 US-Mitarbeitern, die bisher Anspruch auf Fernarbeit hatten, an jedem Arbeitstag ins Büro zu pendeln. Dies teilte die New Yorker Bank am Donnerstag mit. Die Mehrheit der Mitarbeiter indessen kann ihre hybriden Arbeitsmodelle beibehalten, die bis zu zwei Tage pro Woche Homeoffice gestatten.

Bei HSBC betreffen die veränderten Vorschriften etwa 530 Mitarbeiter in New York – etwa die Hälfte der Belegschaft in der Stadt. Mit ihnen würden die diesbezüglichen Optionen erörtert, sagte Mabel Rius, HSBC-Personalchefin für USA und den Bereich Amerika insgesamt, Bloomberg in einem Interview. Das Institut versuche, so vielen Mitarbeitern wie möglich die Möglichkeit zu lassen, sich von zu Hause aus einzuloggen, wenn sie das möchten. Der Regionalchef von HSBC hatte im Gespräch mit Bloomberg-TV betont, eine pauschale Fünf-Tage-Anwesenheitspflicht im Büro für alle Mitarbeiter lasse sich vermeiden.

Barclays verpflichtet ab dem 1. Juni weltweit Tausende von Investmentbankern, fünf Tage pro Woche im Büro zu verbringen - so sie nicht bei Kunden sind. Die Entscheidung sei vor dem Hintergrund “neuer Regulierungsrichtlinien” gefallen, hieß es am Donnerstagabend in einem Memo der Bank.

“Gemeinsam im Büro zu sein, fördert Innovation, Zusammenarbeit und eine stärkere Kultur”, schrieben Cathal Deasy und Taylor Wright, die globalen Co-Chefs des Barclays-Investmentbankings. “Wir setzen uns weiterhin für flexibles Arbeiten ein und sind uns bewusst, dass es Zeiten geben wird, in denen Sie von zu Hause aus arbeiten müssen.” Dabei stehe es im Ermessen der Gruppenleiter, bei Bedarf gelegentlich flexibles Arbeiten zuzulassen.

Finra wird strenger
An der Wall Street zählen die drei Banken zu den flexibleren wenn es darum geht, ihren Mitarbeitern auch nach der Pandemie die Weiterarbeit von zu Hause aus zu ermöglichen. Hintergrund der Änderungen im Homeoffice-Reglement ist eine striktere Gangart der Financial Industry Regulatory Authority, die für die Regulierung der US-Wertpapierbranche zuständig ist. In den kommenden Wochen führt die Finra die Regeln zur Arbeitsplatzüberwachung wieder ein, die vor Corona bestanden.

Für viele Bankhändler und manche Experten im Dealsgeschäft könnte dies ein Ende der Fernarbeit bedeuten, wenn das Management zum Schluss kommt, dass die Zulassung des Homeoffice im Rahmen der Finra-Vorschriften weder die Mühe noch die Kosten wert ist.

Im Management der Deutschen Bank beispielsweise geht man nach Prüfung der Finra-Anforderungen indessen davon aus, mit sehr begrenzten Auswirkungen auf die bestehenden Homeoffice-Protokolle regelkonform bleiben zu können, wie eine mit der Situation vertraute Person berichtete. (aa)

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