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Deutschlands Banken: Beschleunigte Suche nach Job-Kandidaten

Die deutsche Bankenbranche hat im dritten Quartal die Anzahl ihrer Stellenangebote deutlich stärker erhöht als die Gesamtwirtschaft. Das könnte ein Anzeichen dafür sein, dass der Mangel an Fachkräften bei den Finanzdienstleistern überdurchschnittlich an Fahrt gewinnt.

© Fiedels / stock.adobe.com

Die Zahl der von Banken, Kreditinstituten und Fintechs in Deutschland öffentlich ausgeschriebenen Stellen belief sich im dritten Quartal auf 38.351 - das ist ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In der Gesamtwirtschaft stieg die Anzahl der öffentlich ausgeschriebenen Stellen dagegen nur um rund drei Prozent. Das zeigt eine Erhebung des Berliner Personalmarktspezialisten Index Gruppe, die Bloomberg News exklusiv vorliegt.

Die Index Gruppe wertet für ihre Statistiken zum Stellenmarkt 200 Printmedien, 299 Online-Stellenbörsen, das Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit sowie die Webseiten von rund 650.000 Firmen aus.

“Der demografische Wandel macht sich auch im Finanzsektor bemerkbar, immer mehr langjährige Mitarbeiter verabschieden sich in den Ruhestand. Daher suchen Banken trotz Filialschließungen mit Hochdruck neue Mitarbeiter”, sagte Philipp Weber-Diefenbach, Leiter Marketing und Agenturservices bei der Index Gruppe, gegenüber Bloomberg.

Das passt zu Aussagen der Helaba aus diesem Monat. Der zunehmende Fachkräftemangel dürfte die Bankenbranche bei der Beschäftigung ausbremsen, erklärte die Landesbank in einer Studie. Zu den Bank-Chefs, die bereits vor einem Fachkräftemangel gewarnt haben, zählen auch jene von KfW und LBBW.

Die mit Abstand meisten Jobs wurden den Index-Daten zufolge in Frankfurt ausgeschrieben, der Hauptstadt der deutschen Finanzwirtschaft. Knapp 4.400 Stellen waren es dort im dritten Quartal. Auf dem zweiten Rang folgte das Fintech-Zentrum Berlin mit gut 3.000 Positionen, auf dem dritten München mit rund 2.150 Jobs.

Haar in der Suppe
Auffällig ist jedoch, dass die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen in allen drei Großstädten im Vergleich zum Vorjahresquartal zurückging, auch wenn das Minus jeweils bei weniger als fünf Prozent lag.

Zuwächse gab es hingegen in anderen Städten, hier von einem niedrigeren Niveau aus. Stuttgart verzeichnete etwa ein Plus von 14 Prozent auf 1.135, in Hannover stieg die Zahl um 35 Prozent auf 621.

Mit Blick auf die in Ausschreibungen nachgefragten Berufe zeichnete sich ebenfalls kein einheitliches Bild ab. So weist die Statistik einen Rückgang von 20 Prozent für Management-Positionen aus, während Consulting/Beratung einen Sprung von 17 Prozent bei der Zahl der im dritten Quartal ausgeschrieben Stellen verzeichnete. (aa)

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