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Deutsche Banken suchen 33.000 Leute - und diese Profis sind gefragt

Die heimischen Geldhäuser würden 33.000 Professionals einstellen, sofern diese gewisse Fähigkeiten mitbringen. Eine Studie zeigt, welche Qualifikationen seitens der Arbeitgeber derzeit stark nachgefragt werden.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Die deutsche Bankenbranche hat trotz trüber Konjunktur im vierten Quartal die Anzahl ihrer Stellenangebote weniger stark reduziert als die Gesamtwirtschaft. Viele Institute kämpfen mit einem Mangel an Fachkräften und der Tatsache, dass zahlreiche Mitarbeiter bald in Rente gehen. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.

Die Zahl der von Banken, Kreditinstituten und Fintechs in Deutschland öffentlich ausgeschriebenen Stellen belief sich im vierten Quartal 2023 auf 32.852. Das ist zwar Minus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In der Gesamtwirtschaft jedoch sank die Anzahl der öffentlich ausgeschriebenen Stellen um rund elf Prozent. Das zeigt eine Erhebung des Berliner Personalmarktspezialisten Index Gruppe, die Bloomberg News exklusiv vorliegt.

Zur Methodik: Die Index-Gruppe wertet für ihre Statistiken zum Stellenmarkt 196 Printmedien, 295 Online-Stellenbörsen, das Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit sowie die Webseiten von rund 660.000 Firmen aus.

Optimismus
Fachkräftemangel und demografischer Wandel dürften nicht die einzigen Gründe für die hohe Anzahl an Ausschreibungen sein. “Banken und Kreditinstitute scheinen auch die wirtschaftliche Entwicklung positiver einzuschätzen als viele Unternehmen aus anderen Sektoren”, sagte Index-Chef Jürgen Grenz angesichts der aktuellen Daten.

Zahlenfüchse und Vertriebsprofis gesucht
Mit fast 14.000 Stellen richteten sich seinen Worten zufolge die meisten Jobangebote der Bankenbranche im vierten Quartal an Fachkräfte im Finanz- und Rechnungswesen sowie im Controlling. Die zweitmeisten Stellen – insgesamt rund 6.800 Positionen – wurden für Vertriebler angeboten.

Laut Grenz war darüber hinaus die Nachfrage nach Nachwuchskräften in der Finanzbranche recht hoch. Fast 4.300 Azubi-Stellen seien im vierten Quartal ausgeschrieben worden.

Um Kandidaten anzulocken, setzen deutsche Banken nicht nur auf attraktive Gehälter. So haben einige Institute auf Vier-Tage-Arbeitswochen umgestellt oder bieten mehr Flexibilität beim Arbeitsort an.

Frankfurt als Sitz vieler Banken und Berlin als Zentrum der deutschen Fintech-Szene führten im vierten Quartal das Ranking bei den Städten mit den meisten ausgeschrieben Stellen in der Branche erneut an. In Frankfurt gab es knapp 3.800 freie Jobs, in Berlin nahezu 2.600. Auf dem dritten Rang folgte München mit rund 2.100 Arbeitsplätzen.

Obwohl Banken in vielen Bereichen neue Mitarbeiter suchen, ist die Zahl der Beschäftigten in der Branche seit Jahren rückläufig. Allein 2022 ging es um 5.350 auf 535.600 nach unten, wie Daten des Arbeitgeberverbands AGV Banken zeigen. Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor. (aa)

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