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Deutsche-Bank-Chefaufseher wird zum Noch-Besser-Verdiener

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank hat im vergangenen Jahr noch mehr Geld für seine Tätigkeit bekommen als zuvor. Damit konnte er seine Spitzenposition unter den Dax-Kontrolleuren weiter ausbauen.

Deutsche-Bank-Chefaufseher Paul Achleitner
Deutsche-Bank-Chefaufseher Paul Achleitner© Krisztian Bocsi / Bloomberg

Paul Achleitner ist bereits seit Jahren der am bestbezahlte Chefkontrolleur eines Dax-Unternehmens. Im vergangenen Jahr ist das Salär des Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Bank sogar noch einmal gestiegen: Um fünf Prozent auf rund 900.000 Euro. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) unter Verweis auf eine Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Achleitner konnte seinen Abstand zu anderen Aufsichtsratschefs damit deutlich ausbauen. Auf Rang zwei liegt, abgeschlagen, BMW-Chefaufseher Norbert Reithofer mit einem Jahresverdienst von 640.000 Euro. Auf Platz drei folgt Jim Hagemann Snabe von Siemens mit 612.500 Euro.

Die Deutsche Bank lässt sich ihren Aufsichtsrat insgesamt von allen Dax-Unternehmen am meisten kosten. Sie überwies zuletzt mehr als sechs Millionen Euro an ihr 20-köpfiges Kontrollgremium, sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Für ihr Geld müssen die Aufsichtsräte allerdings auch einiges tun. Achleitner nahm in dieser Funktion im vergangenen Jahr an 53 von 56 Plenums- und Ausschusssitzungen teil, berichtet die FAZ – damit absolvierte er mehr solcher Termine als andere Dax-Aufsichtsratschefs. In mehr als der Hälfte der Sitzungen führte er den Vorsitz. Weil Achleitner auch bei Daimler und Bayer in den Kontrollgremien sitzt, kam er 2019 insgesamt auf ganze 84 Sitzungen.

Auf der Zielgeraden
Im Jahr 2016, als die Deutsche Bank in der Krise steckte, absolvierte Achleitner sogar 104 Sitzungen. Lange muss der 64-Jährige diesen Sitzungsmarathon allerdings nicht mehr fortführen: Sein Vertrag läuft nur noch bis zum Jahr 2022. Eine Verlängerung kommt für ihn nach eigener Aussage nicht in Frage. "Eine Wiederwahl strebe ich nicht an. Nach zehn Jahren in dieser Verantwortung muss es dann auch genug sein", sagte der seit Mitte 2012 amtierende Chefaufseher im Frühjahr. (fp)

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