Logo von Institutional Money
| Vermischtes

Deka: Zweitbestes Ergebnis, Verlust von Riesenmandat schmerzt

Die Deka erzielt das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte - trotz hoher Vorsorge für Immobiliendarlehen. Während es fast überall im Konzern gut läuft, schmerzt der Verlust eines milliardenschweren, institutionellen Mandats.

© Alex Kraus / Bloomberg

Die DekaBank hat die Risikovorsorge für Immobilienfinanzierungen im vergangenen Jahr nahezu verfünffacht. Vor diesem Hintergrund konnte das Unternehmen seine Gewinnprognose nicht erreichen, erzielte aber dennoch sein zweitbeste Ergebnis aller Zeiten. Das berichtet Bloomberg News unter Berufung auf Unternehmensangaben.

Höhere Rückstellungen für Immobiliendarlehen
Die Risikovorsorge für Immobilienfinanzierungen belief sich auf 143,2 Millionen Euro, verglichen mit 30,6 Millionen Euro in 2022, wie die DekaBank am Dienstag mitteilte. Das wirtschaftliche Gesamtergebnis lag mit 971,5 Millionen Euro fast auf dem Rekordniveau des Vorjahres von 984,8 Millionen Euro.

Im November war die DekaBank noch von einem wirtschaftlichen Ergebnis von bis zu rund 1,2 Milliarden Euro ausgegangen. Als wirtschaftliches Ergebnis bezeichnet die Deka den Gewinn vor Steuern, der in einigen Punkten von IFRS-Standards abweicht.

Die DekaBank ist zwar vor allem im Wertpapiergeschäft aktiv, bietet aber auch die Finanzierung von Gewerbeimmobilien wie Büros und Hotels an. Bevorzugt werden laut früheren Angaben die Regionen Europa und Nordamerika. Besonders die US-Büroimmobilienmärkte stehen wegen der gestiegenen Zinsen und des Trends zum Homeoffice derzeit stark unter Druck.

Das Kreditbuch der Deka beläuft sich auf knapp 30 Milliarden Euro, wovon rund ein Drittel auf gewerbliche Immobilienfinanzierungen entfällt.

Finanzvorstand Daniel Kapffer sagte, der Ausblick für Immobilien habe sich eingetrübt. “Wo bereits neue Gutachten zu den Immobilienwerten vorlagen, haben wir im vierten Quartal Einzelwertberichtigungen vorgenommen”, so Kapffer. “Darüber hinaus haben wir die Auswirkungen eines weiteren Wertverfalls berechnet.”

Mit der DekaBank haben zehn der größten deutschen Banken im vergangenen Jahr zusammen rund 2,3 Milliarden Euro an Risikovorsorge für Gewerbeimmobilien-Kredite gebildet - etwa die Hälfte der gesamten Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle, wie Bloomberg-Berechnungen zeigen. Mehr als eine halbe Milliarde Euro davon entfällt auf die Helaba.

Trotz des Gegenwinds ist die DekaBank vergangenes Jahr gegen den Branchentrend gewachsen. Es wurden rund 400 neue Mitarbeiter eingestellt, die Gesamtzahl erhöhte sich damit auf 5.492. Die Netto-Zuflüsse beliefen sich auf 5,7 Milliarden Euro.

Vor dem Hintergrund “der nach wie vor vorhandenen geopolitischen Spannungen und der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen” erwartet die DekaBank für das Geschäftsjahr 2024 ein wirtschaftliches Ergebnis von rund 700 Millionen Euro.

Asset Management: Mandatsverlust wirkt sich aus
Das Asset Management-Volumen betrug zum Jahresende 357,7 Mrd. Euro (347,2 Mrd. Euro) und der Bestand an Zertifikaten der DekaBank 23,2 Milliarden Euro (24,5 Mrd. Euro). Anleger vertrauten der Deka damit ein verwaltetes Vermögen von 381 Milliarden Euro an.

Im institutionellen Geschäft agierten die Anleger aufgrund des herausfordernden Umfelds 2023 zurückhaltend. Dennoch entstand im breiten Kundengeschäft ein Vertriebsplus in Höhe von rund zwei Milliarden Euro. Demgegenüber stand jedoch der bereits angekündigte Abgang eines Einzelmandats in Höhe von rund 19 Milliarden Euro, so dass die Deka unter dem Strich eine negative Vertriebsleistung in Höhe von 17,0 Milliarden Euro (Vorjahr: plus 6,6 Mrd. Euro) erzielte. (aa)

Einige interessante Eckpunkte der Deka-Zahlen

Dieses Seite teilen