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Commerzbank hebt ihre Zinsprognose an - und die Aktionäre verkaufen

Die Commerzbank hat ihre Prognose betreffend den Zinsüberschuss zwar erhöht - angesichts noch höherer Erwartungen seitens vieler Marktakteure reichte es aber nicht, um einen zumindest kurzfristigen Abverkauf bei der Aktie zu vermeiden.

© Tobias Arhelger / stock.adobe.com

Die Commerzbank erwartet in diesem Jahr einen höheren Zinsüberschuss, sieht aber den Höhepunkt schon überschritten. Analysten und Investoren hatten noch mehr erwartet und die Aktie der Nummer Zwei der deutschen Großbanken sackte Mittwoch-Vormittag nach Bekanntgabe der Zahlen ab. Das schreibt Bloomberg News.

Die gelbe Bank prognostiziert nach dem ersten Quartal nun einen Zinsüberschuss im Gesamtjahr von etwa sieben Milliarden Euro und sieht “zusätzliches Aufwärtspotenzial”. Zuvor hatte die Commerzbank mehr als 6,5 Milliarden Euro prognostiziert, Analysten hatten aber die eigenen Schätzungen bereits auf 7,3 Milliarden Euro hochgeschraubt.

Die Aktien fielen im frühen Frankfurter Handel um bis zu 7,9 Prozent, das ist der stärkste Rückgang seit März. Im Stoxx 600 Bankenindex standen die Frankfurter ebenfalls ganz unten.

Härterer Wettbewerb spiegelt sich im Zinsüberschuss wider

Der gesamte europäische Bankensektor profitiert derzeit von den Zinserhöhungen der Notenbanken und davon, dass nur ein kleiner Teil davon an die Sparer weitergegeben wird. Die Zahlen der Commerzbank zeigen aber auch, dass der Wettbewerb um die Einlagen anzieht und sich etwas stärker in den Zinsüberschuss frisst.

Die Commerzbank sah auch Belastungen, darunter eine weitere Erhöhung der Rückstellungen bei ihrer polnischen Tochtergesellschaft mBank, durch die sich der Gesamtbetrag der vor allem im Zusammenhang mit Fremdwährungskrediten zurückgestellten Mittel auf 1,4 Milliarden Euro erhöhte. Den Nettogewinn sieht die Bank trotz des Inflationsdrucks weiterhin “deutlich über” dem Wert von 2022. Die Kosten sollen bei etwa 6,3 Milliarden Euro liegen.

“Die Bank profitierte weiter von der Zinswende und einem guten Provisionsgeschäft”, heißt es in der Mitteilung der Commerzbank. “So stieg der bereinigte Zinsüberschuss auf einen Rekordwert, auch wenn die Dynamik angesichts höherer Zinsen auf Einlagen im Vergleich zum Vorquartal etwas nachließ.”

Mit den Ergebnissen des ersten Quartals kündigte die Bank auch ihren ersten Aktienrückkauf im Wert von 122 Millionen Euro an. (aa)

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