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Bundesbank-Bericht: Deutschlands Banken verschieben Fusionen

Die heimischen Geldhäuser haben wegen Corona ihre Fusionen 2020 im Vergleich zu 2019 etwas reduziert, zeigt ein Bericht der Deutschen Bundesbank. Bei den Zweigstellen gab es hingegen zahlreiche Schließungen.

© Friedberg / stock.adobe.com

Die Corona-Pandemie trägt “offensichtlich zur Verschiebung einiger Verschmelzungsabsichten” bei deutschen Kreditinstituten bei. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Bundesbank in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Das gelte besonders für Sparkassen und Genossenschaftsbanken, berichtet Bloomberg.

38 weniger Institute
Im vergangenen Jahr sank die Gesamtzahl der Kreditinstitute in Deutschland unterm Strich um 38 auf 1.679 Institute, heißt es im Bericht zur Bankstellen-Entwicklung 2020 weiter. Dies entspricht einem Rückgang von 2,2 Prozent gegenüber einem Minus von 3,7 Prozent im Jahr 2019. Die Konsolidierung im deutschen Bankensektor habe sich 2020 damit nur verlangsamt fortgesetzt

Elf Prozent weniger Zweigstellen
Gleichzeitig verringerte sich die Anzahl inländischer Zweigstellen sehr deutlich um fast zehn Prozent. Hier dürfte die Corona-Pandemie verstärkend gewirkt haben, urteilt die Bundesbank. Im Großbankenbereich seien umfassende Umstrukturierungen hinzugekommen.

“Damit unsere Banken auch mittelfristig stabil und rentabel bleiben, werden auch künftig unpopuläre Geschäftsentscheidungen wie die Schließung von Filialen und die Aufgabe von Eigenständigkeit notwendig sein”, sagt Joachim Wuermeling, das für Bankenaufsicht zuständige Vorstandsmitglied der Bundesbank. “Banken werden auch vermehrt Negativzinsen an Kunden weitergeben und Gebühren erhöhen müssen.”

Erst am Montag hatte die zur LBBW gehörende BW Bank angekündigt, rund die Hälfte ihrer Filialen schließen zu wollen. Kurz zuvor war von der Bank bereits die Einführung von Negativzinsen angekündigt worden.

Bloomberg nennt einige Details aus der Bundesbank-Studie zu der Entwicklung des deutschen Bankenmarkts 2020:

  • Die Zahl der genossenschaftlichen Institute, also beispielsweise Volksbanken, sank durch Fusionen um 26 auf damit 819. Zudem schrumpfte die Zahl der Zweigstellen um 706 auf 7.778.
  • Im Sparkassensektor verringerte sich die Anzahl der Institute durch Zusammenschlüsse um drei. Somit verbleiben - neben den Landesbanken wie LBBW und BayernLB - noch 377 Sparkassen. Bei den Filialen ging es um 679 auf 8.528 Standorte nach unten. (aa)

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