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BlackRock-Großaktionär will verkaufen

PNC Financial Services ist seit Gründung des Vermögensverwalters an Bord. Nun möchte der Finanzdienstleister laut Medienberichten seinen Anteil versilbern, um sich gegen mögliche Auswirkungen der Corona-Krise zu wappnen.

© Craig Warga / Bloomberg

"Make the day today", lautet der Werbeclaim von PNC Financial Services. Das grob übersetzt "Tun Sie sich heute einen Gefallen"-Motto scheinen sich die Strategen des Unternehmens zu Herzen genommen zu haben: Laut "Bloomberg" plant PNC, seinen Anteil in Höhe von 22 Prozent an BlackRock im Rahmen eines öffentlichen Angebotes zu verkaufen.

Mit dem Erlös von geschätzt 17 Milliarden US-Dollar (15,7 Mrd. Euro) möchte der US-amerikanische Finanzdienstleister, dessen Aktivitäten von herkömmlichen Bankservices wie Verbraucherkrediten bis hin zur Vermögensbetreuung und Fondsmanagement reichen, seine Bilanzen in der Corona-Krise stärken, falls es zu großflächigen Kreditausfällen kommen sollte. Zudem möchte PNC für Zukäufe gewappnet sein, sollten Wettbewerber in finanzielle Schieflage geraten und dadurch irgendwann zu Übernahmekandidaten werden.

An Gewinnmitnahmen ist noch keiner verarmt
Nun sei der richtige Zeitpunkt gekommen, "Gewinne aus Investments zu ziehen", sagt William Demchak, Vorstandschef von PNC, laut Bloomberg. Der Verkauf werde die eigenen Finanzen stärken und das Unternehmen in die Lage versetzen, "Übernahmemöglichkeiten wahrzunehmen, die bei Marktverwerfungen wie im Augenblick entstehen." Bloomberg zufolge soll der Verkauf auch darauf zurückzuführen sein, dass die Differenz des Marktwertes von PNC und Blackrock in jüngster Zeit immer größer wurde. So schlug sich die Aktie des weltweit führenden Vermögensverwalters seit Jahresbeginn mit einem Minus von nur zwei Prozent erstaunlich wacker, das Papier von PNC dagegen wird derzeit rund 36 Prozent unter seinem Kurs von Anfang Januar gehandelt.

Das nun ins Schaufenster gestellte Aktienpaket stammt noch aus den Gründerjahren von BlackRock: 1995 nahm die PNC-Tochter PNC Bank dem Hedgefonds Blackstone dessen Geschäftsbereich, der mit Hypotheken unterlegte Wertpapiere handelte und aus dem schließlich BlackRock entstand, ab. Steve Schwarzman, langjähriger Vordenker von Blackstone, bezeichnete den Deal in der Folgezeit nachvollziehbarerweise wiederholt als "massiven Fehler".

Dass sich ein Rivale das Gesamtpaket komplett einverleibt, soll verhindert werden: Im Rahmen der öffentlichen Offerte, die von Morgan Stanley, Citigroup und Evercore organisiert wird, will BlackRock laut Bloomberg selbst Aktien im Wert von 1,1 Milliarden Dollar (1,0 Mrd. Euro) zurückkaufen. (jb/ps)

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