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Bayerns Sparkassen-Chef schießt gegen Strategie der Commerzbank

Die bayerischen Sparkassen wollen ihr Geschäft mit dem Mittelstand verteidigen. Mitbewerber, darunter die Commerzbank, werden es dadurch schwer haben, das Mittelstandsgeschäft auf- oder auszubauen.

Prof. Dr. Ulrich Reuter, Bayerischer Sparkassenverband
Prof. Dr. Ulrich Reuter, Bayerischer Sparkassenverband© Bayerischer Sparkassenverband

Privatbanken weht am deutschen Kreditmarkt Gegenwind entgegen. “Wenn sich so manche Privatbank jetzt aus den Auslandsmärkten zurückzieht und neu entdeckt, dass sie angeblich die gleiche DNA wie der kleinere Mittelstand hat, wird sie feststellen müssen, dass der nicht auf sie gewartet hat”, sagte der Präsident des Sparkassenverbands Bayern, Prof. Dr. Ulrich Reuter, am Donnerstag bei der Vorlage von Jahreszahlen in München. Damit dürfte er laut einem Bloombergbericht auf die Commerzbank anspielen, die gerade dabei ist, rund 30 Prozent ihrer ausländischen Büros zu schließen. Der Schritt soll der Bank helfen, ihre Kosten um 1,4 Milliarden Euro pro Jahr zu senken.

Reuter kennt sich im Privatbankensektor bestens aus, hat er doch selbst lange Zeit für die Deutsche Bank gearbeitet. Firmen und Selbständige sind die größte Kundengruppe im Kreditgeschäft der bayerischen Sparkassen. Sie stehen für 54 Prozent aller vergebenen Darlehen und 14 Prozent der Einlagen.

Die bayerischen Sparkassen stehen selbst ebenfalls unter Druck. Im vergangenen Jahr sank das Betriebsergebnis nach Bewertung um elf Prozent auf 868 Millionen Euro. Die Kreditrisikovorsorge fiel deutlich höher aus, unter anderem wegen möglicher Zahlungsschwierigkeiten einzelner Kunden nach Umsatzausfällen während der Pandemie. (aa)

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