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BASF kurz vor Ankündigung des Agrarchemie-IPOs

Der neue BASF-Chef will Ende des Monats eine Reihe von strategischen Maßnahmen bekannt geben, darunter Pläne für die Zukunft der Agrarchemie-Sparte sowie der Oberflächenlösungen, auch Coatings genannt. Dies hat Bloomberg von Informanten erfahren.

BASF-Vorstandschef Markus Kamieth
BASF-Vorstandschef Markus Kamieth© BASF

BASF-Vorstandschef Markus Kamieth werde Investoren auf dem Kapitalmarkttag am 26. und 27. September mitteilen, dass das Unternehmen die Agrarchemiesparte auf einen möglichen Börsengang in einigen Jahren vorbereite, sagten die Personen. BASF könnte auch die Bereitschaft signalisieren, Teile des Coatings-Geschäfts zu verkaufen oder Partner dafür zu finden, hieß es. BASF könnte auch Pläne für die zukünftige Entwicklung des Batteriematerialgeschäfts bekannt geben, sagten die Personen. Erlöse aus möglichen Verkäufen von Unternehmensteilen könnten genutzt werden, um die Bilanz zu stärken, sagten die Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten.

Umsatz der Agro-Sparte von rund zehn Milliarden Euro
Der Unternehmensbereich Agrarchemie, der Pflanzenschutzmittel wie Herbizide und Fungizide herstellt, erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund zehn Milliarden Euro. Das Ludwigshafener Unternehmen kündigte im Dezember an, die Sparte bis 2026 rechtlich zu verselbständigen, um ihr mehr Freiheit zu geben. Das Agrargeschäft könnte nach Schätzungen der informierten Personen einen Wert von mehr als 20 Milliarden Euro haben, wenn man die Bewertungen vergleichbarer börsennotierter Unternehmen zugrunde legt.

BASFs Aktienkursentwicklung hat die Investoren frustriert
Aktienkurs ist um mehr als 40 Prozent in den letzte zehn Jahren gefallen.

Coatings-Business stehen für 4,4 Milliarden Euro
Die Coatings-Sparte, die zum Segment Oberflächentechnologien der BASF gehört, erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 4,4 Milliarden Euro. Zu ihrem Angebot gehören die Oberflächenbehandlungen der Marke Chemetall zum Schutz vor Korrosion sowie Lacke für Automobilhersteller, die in Brasilien beliebte Marke Suvinil für Dekorfarben und Autoreparaturlacke.

CEO ist Chemiker
Kamieth, ein Chemiker, der zuvor die Geschäfte von BASF in Asien führte, übernahm den Vorstandsvorsitz im April. Europas größter Chemiekonzern hat Maßnahmen ergriffen, um sein Geschäft zu straffen, nachdem er durch die Energiekrise in Europa unter Druck geraten ist. In den letzten zehn Jahren ist der Kurs der BASF-Aktie um mehr als 40 Prozent gefallen, wie der Chart illustriert. Das Unternehmen hat eine Reihe von Unternehmensteilen veräußert und im vergangenen Jahr einen Vertrag über den Verkauf des Upstream-Geschäfts der Gassparte Wintershall Dea abgeschlossen. In den letzten Jahren hat die BASF eine stabile Dividende von rund drei Milliarden Euro pro Jahr gezahlt. Eine Zunahme der Investitionstätigkeit indessen führte zu einer Erosion der Bilanz.

Bilanzerosion
Im zweiten Quartal ist der Konzerngewinn gesunken, da die Preise im gesamten Chemiegeschäft gefallen sind. Die Prognosen der Analysten wurden leicht verfehlt. Im Februar verschärfte das Unternehmen seine Sparmaßnahmen am Hauptstandort Ludwigshafen. Bis 2026 sollen die Kosten um jährlich eine Milliarde Euro sinken. BASF hat angekündigt, diese Effizienzmaßnahmen fortzusetzen. Die Beratungen in Bezug auf Umstrukturierungspläne sind laut darüber informierter Personen noch im Gange und Details könnten sich noch ändern. (kb)

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