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AXA Investment Managers geht an BNP Paribas für 5,1 Milliarden Euro

Marco Morelli, Executive Chairman von AXA Investment Managers, gab bekannt, dass der Aktionär von AXA IM, die AXA Group, exklusive Verhandlungen mit BNP Paribas über den möglichen Verkaufseines Hauses aufgenommen hat.

Axa-CEO Dr. Thomas Buberl
Axa-CEO Dr. Thomas Buberl© Axa

Durch die Kombination mit BNP Paribas Asset Management (BNPP AM) würde einer der größten Vermögensverwalter Europas mit einem verwalteten Vermögen von über 1,5 Billionen Euro entstehen, sagt der Executive Chairman von Axa Investment Managers (AXA IM), Marco Morelli. Wie die "Börsenzeitung" mitteilt, soll der Deal mittlerweile finalisiert sein.

BNP Paribas führt also exklusive Gespräche mit Axa über den Kauf der Asset Management-Einheit des Versicherers, der sich küntig voll und ganz auf das Versicherungsgeschäft konzentrieren will. Der Kauf ist laut Bloomberg News der bisher größte Deal für BNP-CEO Jean-Laurent Bonnafe, der seinen Aktionären Cash zurückgibt, nachdem er im vergangenen Jahr die US-Bank Bank of the West für 16,3 Milliarden US-Dollar verkauft hat.

Top-Player im Asset Management geschaffen
Der geplante Deal würde einen Top-Player in Europa mit einem verwalteten Vermögen von etwa 1,5 Billionen Euro schaffen, der jedoch immer noch von Unternehmen wie BlackRock in den Schatten gestellt würde. Bloomberg berichtete letzten Monat, dass die beiden Unternehmen über eine mögliche Zusammenlegung ihrer Vermögensverwaltungseinheiten verhandelten.

Konsolidierung schreitet fort
Investmentfirmen auf der ganzen Welt wollen sich konsolidieren, da viele als zu klein in einem Geschäft angesehen werden, in dem Größe der Schlüssel zum Wettbewerb ist. Europas größter Vermögensverwalter Amundi hat Konkurrenten aufgekauft, um seine Größe zu erhöhen, während Goldman Sachs Group 2021 den Vermögensverwaltungszweig des niederländischen Versicherers NN Group kaufte.

BNP Paribas werde im Rahmen des Deals, der nach Rücksprache mit Arbeitnehmervertretern bis Ende des Jahres unterzeichnet werden soll, 100 Prozent von Axa Investment Managers übernehmen, hieß es in der Erklärung vom Vortag.

BNP baut eine der größten Investmentfirmen Europas auf
Das verwaltete Vermögen des neuen Unternehmens würde es größer machen als die DWS.

Nicht groß genug
Für Axa könnte ein Asset Manager unter einer bestimmten Größenordnung die hauseigenen Wachstumsambitionen im Lebens- und Sparbereich nicht unterstützen, sagte Vorstandsvorsitzender Thomas Buberl am Freitag in einem Bloomberg-TV-Interview. „Ist unser Asset Manager groß genug, um unsere Bedürfnisse wirklich zu erfüllen? Die Antwort ist eindeutig nein“, sagte Buberl. „Deshalb haben wir nach einem Partner gesucht, der ähnlich wie wir denkt.“

Strategische Partnerschaft
Die beiden Unternehmen BNP und Axa werden eine 15-jährige strategische Partnerschaft eingehen, im Rahmen derer BNP Paribas Axa Investmentmanagement-Dienstleistungen anbieten wird.

Beschleunigung in Konsolidierungsfragen
Die Konsolidierung im „hyperkompetitiven Vermögensverwaltungssektor“ beschleunige sich, sagte Axas stellvertretender CEO Frederic de Courtois am Donnerstag in einem Telefonat mit Reportern. Das erfordere, dass die Investmenteinheit von Axa „skaliert, um wettbewerbsfähig zu bleiben“.

Axas Pool an alternativen Assets ist für BNP Paribas interessant
Besonders attraktiv für BNP Paribas war Axas Pool an alternativen Vermögenswerten, ein schnell wachsender und nach wie vor lukrativer Teil der Vermögensverwaltung. Alternative Vermögenswerte werden bis zum Ende des Jahrzehnts voraussichtlich fast 40 Billionen US-Dollar erreichen, da Unternehmen wie BlackRock in das Geschäft drängten.

Axa sagte in einer separaten Erklärung, dass es unmittelbar nach Abschluss der geplanten Transaktion, der für Mitte 2025 erwartet wird, einen Aktienrückkauf im Wert von 3,8 Milliarden Euro durchführen werde. Mit dem Deal steigt der Versicherer aus dem Asset Management Geschäft vollständig aus. (kb)

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