Auch Family Office greifen mal daneben - wie Peugeot bei Signa, Orpea
Die Milliardärsfamilie Peugeot hat einen französischen Private-Equity-Manager als Leiter ihrer börsennotierten Investmentfirma engagiert, um einen Schlussstrich unter die Aktionärsrevolte des Streubesitzes von 20 Prozent und Portfolio-Fehltritte wie jene bei Signa zu ziehen.
Jean-Charles Douin wird spätestens am 28. Oktober CEO von Peugeot Invest, heißt es in einer Erklärung vom Mittwoch. Das Unternehmen hatte zuvor angekündigt, dass Betrand Finet spätestens am 31. Juli als CEO zurücktreten werde. Vorstand Nicolas Huet wird als Interims-CEO fungieren, bis Douin kommt.
Revirement im Vorstand von Peugeot Invest
Douin war zuvor 16 Jahre lang beim Ontario Teachers’ Pension Plan (OTPP) tätig, wo er Private Equity in Europa, dem Nahen Osten und Afrika leitete, heißt es in der Erklärung. Davor arbeitete er bei der Buyout-Firma CapVest und der UBS Group. Douin stößt zu Peugeot Invest in einer turbulenten Zeit, nachdem Minderheitsaktionäre die Leistung des Unternehmens und seinen hohen Abschlag zum Net Asset Value (NAV) kritisiert hatten.
Signa- und Orpea-Engagements als Sargnagel für die alte Führung
Robert Peugeot, Spross der achten Generation, soll 2025 nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze des Unternehmens, das zu fast 80 Prozent in Familienbesitz ist, als Vorsitzender zurücktreten. Die Hauptversammlung von Peugeot Invest im Mai war durchsetzt von Beschwerden von Investoren über die Unternehmensführung, jährlich gezahlte Lizenzgebühren für die Verwendung des Familiennamens und Verluste im Zusammenhang mit dem zusammengebrochenen europäischen Immobilienimperium Signa und dem französischen Pflegeheimbetreiber Orpea. „Jean-Charles wird es dem Unternehmen ermöglichen, zuversichtlich in eine neue Phase seiner Entwicklung einzutreten, insbesondere indem er Wachstumsmöglichkeiten erkennt, die Wert für alle unsere Stakeholder schaffen“, sagte Robert Peugeot in der Erklärung. (kb)