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Amundi will Société Générale-Sparte kaufen

Der französische Asset Manager will die Asset-Management-Sparte von Société Générale übernehmen. Die Pariser hoffen, durch die Übernahme vor allem im Geschäft mit börsengehandelten Fonds die DWS überholen und zum Platzhirsch BlackRock aufschließen zu können.

Yves Perrier, scheidender Vorstandschef des europäischen Fondsriesen Amundi: "Die Übernahme von Lyxor wird die Entwicklung von Amundi beschleunigen."
Yves Perrier, scheidender Vorstandschef des europäischen Fondsriesen Amundi: "Die Übernahme von Lyxor wird die Entwicklung von Amundi beschleunigen."© François Daburon / Institutional Money

Europas größter Asset Manager, die französische Fondsgesellschaft Amundi, verhandelt mit der Großbank Société Générale über den Kauf von Lyxor. Als Kaufpreis peilen die Parteien 825 Millionen Euro an, teilte Europas größte Fondsgesellschaft mit. Lyxor verwaltet ein Vermögen in Höhe von 124 Milliarden Euro. Davon stecken 77 Milliarden in börsengehandelten Fonds (ETFs).

Lyxor rangiert damit auf Platz drei in Europa hinter der DWS-Marke Xtrackers sowie mit deutlichem Abstand zum Platzhirsch iShares von BlackRock. Amundi betreibt selbst eine ETF-Sparte. Mit dem Zusammenschluss hoffen die Franzosen, die DWS überholen und zu iShares aufschließen zu können. Der europäische ETF-Markt wird allerdings selbst dann noch von iShares dominiert, zeigen Daten von Refinitiv Lipper.

Vorteil im Konkurrenzkampf
"Die Übernahme von Lyxor wird die Entwicklung von Amundi beschleunigen", sagt Amundi-Noch-Vorstandschef Yves Perrier, der seinen Posten im Mai räumen wird. "Der Kauf stärkt unsere Expertise, insbesondere im ETF- und alternativen Asset Management." Der Deal werde zudem die Beziehung zur Société Générale stärken. Amundi war selbst einst aus den Fondstöchtern der französischen Geldhäuser Société Générale und Crédit Agricole entstanden. Letztere hält noch die Mehrheit der börsennotierten Fondsgesellschaft.

Im stark wachsenden ETF-Markt tobt ein Preiskampf. Die großen Anbieter ringen um Marktanteile. Ein größeres Volumen verschafft ihnen gegenüber Konkurrenten Skaleneffekte. "Angesichts des hohen Synergiepotenzials wäre diese Transaktion, die mit der Finanzdisziplin von Amundi vereinbar ist, deutlich wertsteigernd", heißt es in der Mitteilung. Über Lyxor kursierten schon mehrfach Spekulationen über einen Verkauf. Neben Amundi galt auch die DWS als Interessent.

Paris stärken
Daneben sehen die Franzosen die Übernahme auch als Möglichkeit, Paris als Finanzmetropole innerhalb der EU zu stärken. "Schließlich wird die Transaktion zur Positionierung des Finanzplatzes Paris nach dem Brexit beitragen, indem sie in Frankreich einen europäischen Marktführer für passive Vermögensverwaltung schafft", so Amundi-Chef Perrier, der sein Amt im Mai an Valérie Baudson weiterreicht. (ert)

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