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Adler will seine Anleihen nun nach britischem Recht umschulden

Da in Deutschland eine Umschuldung aufgrund des Widerstands einer Gläubigergruppe nicht möglich ist, weicht das angeschlagene Immobilienunternehmen auf die britische Insel respektive deren Rechtssystem aus, um doch noch an das Ziel zu gelangen.

© Delphotostock / stock.adobe.com

Die kriselnde Adler Group SA will ihre Anleihen nun in Großbritannien umschulden, nachdem sie die Unterstützung einer “ausreichenden Mehrheit” der Gläubiger für diesen “alternativen Weg” erhalten hat. Das ist einem Bloombergbericht zu entnehmen.

Der Vermieter hat eine englische Tochtergesellschaft mit dem Namen AGPS BondCo Plc als Hauptschuldner für seine Anleihen aufgesetzt, um den Sanierungsplan in England einreichen zu können, wie er am Donnerstag mitgeteilt hat.

Zur Erinnerung: Adler hatte im November mit einer Gläubigergruppe eine Einigung über die Aufnahme eines neuen Kredits zur Rückzahlung einiger Anleihen erzielt. Im Rahmen dieser Einigung wären gleichzeitig Laufzeiten verlängert worden und Adler hätte Zinsen mit neuen Schulden finanzieren können.

Es gelang jedoch nicht, die nach deutschem Recht erforderliche Unterstützung von 75 Prozent der Inhaber jeder einzelnen Anleihe zu erhalten, da Inhaber länger laufender Bonds sich gegen die Abmachung querstellten. Eine Restrukturierung nach englischem Recht kann gerade verhindern, dass einzelne Gläubiger einen im Interesse des Unternehmens liegenden Vorschlag blockieren. Er erfordert allerdings eine richterliche Genehmigung.

Adler bittet die Gläubiger auch darum, auf die Vorlage geprüfter Abschlüsse bis zum nächsten Jahr zu verzichten. Das Amtsgericht Berlin hatte KPMG als Prüferin für die wichtige Tochtergesellschaft Adler Real Estate AG bestellt, KPMG hat das Mandat am Mittwoch jedoch abgelehnt. (aa)

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