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Adler schließt Milliardendeal mit LEG zur Schuldentilgung

Der unter finanziellem Druck stehende Immobilienkonzern schafft sich neue Luft durch den Verkauf eines größeren Immobilienpakets. Aktionäre und auch Gläubiger zeigen sich erleichtert.

© SFIO CRACHO / stock.adobe.com

Die Adler Group hat zwei Transaktionen mit LEG Immobilien SE abgeschlossen, die den Schuldenberg des Konzerns deutlich verkleinern sollen. Der Preis fiel niedriger aus als zunächst angekündigt, die Aktien stiegen dennoch sprunghaft um bis zu 24 Prozent, berichtet Bloomberg.

Laut Erklärungen der Unternehmen zahlt LEG 1,29 Milliarden Euro, um ein Portfolio aus 15.362 Wohn- und 185 Gewerbeeinheiten zu 100 Prozent zu übernehmen. Als der Deal im Oktober erstmals angekündigt worden war, sollten lediglich 90 Porzent an die LEG gehen; der Wert des Portfolios wurde derzeit von Adler mit 1,49 Milliarden Euro angegeben.

Genau durchleuchtet
“Der Preis hat sich geändert”, sagte LEG-Vorstandsvorsitzender Lars Von Lackum am Mittwoch in einer Analystenkonferenz. “Wir haben uns das Portfolio genau angeschaut und das eine oder andere gefunden.”

Darüber hinaus verkauft Adler in einer zweiten Transaktion sieben Prozent an ihrer Tochter Brack Capital Properties NV für rund 75 Millionen Euro an LEG, wie aus einer separaten Mitteilung hervorgeht. Der angeschlagene Konzern wird unter bestimmten Bedingungen seinen verbleibenden 63-Prozent-Anteil an Brack für 157 Euro pro Aktie an die LEG abgeben. Das impliziere einen Abschlag von vier Prozent.

Zusammen genommen bringen die Transaktionen Adler zunächst einen Nettoerlös von 882,5 Millionen Euro. Sollte der zweite Teil der Brack-Transaktion durchgehen, wären weitere 765 Millionen Euro fällig. Der Portfolioverkauf werde die Beleihungsquote von Adler von 57 auf 52,7 Prozent reduzieren, teilte Adler mit.

Unter Druck geraten
Adler ist heuer um mehr als 63 Prozent eingebrochen, nachdem der Konzern ins Visier von Leerverkäufern geraten war. Fraser Perrings Viceroy Research veröffentlichte im Oktober einen Bericht, in dem dem Unternehmen überhöhte Bewertungen und undurchsichtige Geschäfte vorgeworfen wurden. Adler werde nur im Interesse von Investoren um Cevdet Caner geführt, dessen Familie eine Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen hält, so Viceroy.

Der Aktienkurs sank am Dienstag auf ein Rekordtief, nachdem Adler die Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt gegeben hatte. Mit der Ankündigung der Portfolioverkäufe machte das Papier einen Großteil dieser Verluste wieder wett. Die 2029er Anleihen des Unternehmens konnten die Verluste vom Dienstag aufholen und werden am Mittwoch mit circa 84,4 Cent pro Euro gehandelt. (aa)

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