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Studie: Nach Boom-Jahren geraten Asset Manager in tückische Gewässer

Die Börsenkurse kletterten und bescherten Fondsgesellschaften enorme Zuwächse beim verwalteten Vermögen. Doch die Beratungsgesellschaft BCG sieht nun ein raueres Umfeld.

© JumalaSika ltd / stock.adobe.com

Nach glorreichen Jahren steht der Fondsbranche eine schwerere Strecke bevor. Zu diesem Ergebnis kommt die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) in ihrer jährlichen Analyse der Asset-Management-Industrie. So konnten Anbieter rund um den Globus 2021 noch einmal ein Rekordergebnis einfahren.

Das weltweit verwaltete Vermögen kletterte um zwölf Prozent auf 112 Billionen US-Dollar. Das liegt noch einmal deutlich über dem Schnitt der vergangenen 20 Jahre von sieben Prozent Zuwachs per annum. Das Nettomittelaufkommen erreichte 2021 rekordverdächtige 4,4 Prozent des verwalteten Vermögens. Der Haupttreiber des Volumenzuwachses von 2005 bis 2021 war die gute Entwicklung der Aktienmärkte, berichten die Studienautoren.

Zweischneidiges Schwert
"Der unglaubliche Kursanstieg, der die Entwicklung der Fondsbranche in den vergangenen rund 15 Jahren beflügelte, war ein zweischneidiges Schwert", sagt Chris McIntyre, BCG-Geschäftsführer und Co-Autor der Studie. "Einerseits hat er der Branche starken Rückenwind verliehen." Andererseits war wenig Innovation nötig, der Markt werde von althergebrachten Produkten dominiert. Die Vorzeichen drehten sich nun, es drohten Turbulenzen.

Die Entwicklung hatte sich im Hintergrund aber schon abgezeichnet. So seien die Einnahmenzuwächse durch Nettomittelzuflüsse seit 2005 zunehmend aufgefressen worden. Denn Investoren zogen Geld aus den herkömmlichen Fonds ab und steckten es in günstigere Vehikel, etwa in börsengehandelte Indexfonds (ETFs) oder andere passive Produkte. (ert)

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