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| Theorie

Studie: Bei aktiven Fonds lohnt sich ein langer Atem

Dauerhaft übertrifft kaum ein Fonds den Markt – das ist weithin bekannt. Eine neue Studie zeigt, dass auch die erfolgreichen Manager zeitweise schwächeln. Für Investoren lohnt es sich aber, solche Schwächephasen durchzustehen. Zu diesem Ergebnis kommt ausgerechnet ein Anbieter von Indexfonds.

© Andrey Burmakin / stock.adobe.com

Großanleger müssen auch bei erfolgreichen aktiven Fonds mit längeren Phasen rechnen, in denen die Manager dem Markt hinterherhinken. Dies ergab eine Studie des Asset-Management-Riesen Vanguard, der selbst überwiegend Indexfonds vertreibt. Demnach rangierten ganze 80 Prozent der Fonds in den USA, die ihren Vergleichsindex übertreffen, über mindestens eine Fünfjahresspanne im unteren Viertel ihrer Vergleichsgruppe.

Die Vanguard-Analysten untersuchten dabei Fonds, die aktuell eine Outperformance erzielen und mehr als zehn Jahre am Markt sind. Damit blieben 1.173 Portfolios, was rund 40 Prozent des US-Fondsmarkts entspricht. "Über irgendeinen Zehnjahresrahmen hinweg muss man bei einem aktiven Manager damit rechnen, dass er mindestens in drei Jahren schwächer abschneidet", sagte Christopher Tidmore, Co-Autor der Studie und Investmentstratege bei Vanguard, der Wirtschaftszeitung "Financial Times".

Geduld zahlt sich aus
Fondsinvestoren müssten mit größeren Schwankungen rechnen als gemeinhin angenommen. Oftmals bringen diese aber nicht so viel Geduld mit. "Es wird viel darüber diskutiert, wie viel Geduld man mit dem Markt braucht. Aber Anleger, die an aktiven Investments interessiert sind, brauchen nicht nur Geduld mit der Strategie, sondern auch mit dem Manager", so Tidmore. Denn inmitten einer Schwächephase zu verkaufen und Verluste zu realisieren, kann sich als Fehler herausstellen.

Die Underperformance fällt zudem durchaus heftig aus, bevor die Manager auf die Erfolgsspur zurückkehren. Mehr als die Hälfte der betrachteten Fonds schnitt zeitweilig um mehr als 20 Prozentpunkte schlechter ab als die Benchmark, fanden die Vanguard-Strategen heraus. Und die Schwächephase durchzustehen, kann sich lohnen.

Denn die durchschnittliche, jährliche Rendite der aktiven Portfoliolenker fiel um ein Prozentpunkt höher aus als die der Vergleichsbarometer. "Wenn Sie Geduld mitbringen, kann sich das zu einem signifikanten Unterschied in den Erträgen summieren", resümiert Tidmore. (ert)

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