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Schroders-Umfrage unter Institutionellen: Das sind die Highlights

Laut der jüngst veröffentlichten „Schroders Institutional Investor Study 2023“ setzen institutionelle Investoren mit Blick auf die Chancen der Energiewende auf Nachhaltigkeit und Private Assets. Angesichts diverser Hürden ist dabei Hilfe gefragt.

Carlos Böhles, Leiter institutionelles Geschäft bei der Schroder Investment Management (Europe) S.A., German Branch:
„Die Schroders Institutional Investor Study zeigt, was auch wir in den vergangenen Monaten in zahlreichen Gesprächen mit unseren Kunden im deutschsprachigen Raum gehört haben: dass das aktuelle Umfeld für viel Verunsicherung gesorgt hat. Dennoch wollen auch unsere Investoren in den kommenden Monaten auf wichtige Zukunftstrends setzen."
Carlos Böhles, Leiter institutionelles Geschäft bei der Schroder Investment Management (Europe) S.A., German Branch:
„Die Schroders Institutional Investor Study zeigt, was auch wir in den vergangenen Monaten in zahlreichen Gesprächen mit unseren Kunden im deutschsprachigen Raum gehört haben: dass das aktuelle Umfeld für viel Verunsicherung gesorgt hat. Dennoch wollen auch unsere Investoren in den kommenden Monaten auf wichtige Zukunftstrends setzen."© Schroders

Die Mehrheit der von Schroders befragten Investoren vertritt die Ansicht, dass Nachhaltigkeit und Impact-Strategien ihnen helfen, langfristige Renditen zu erzielen. Gleichwohl sei aus Sicht institutioneller Investoren mehr Unterstützung durch externe Manager von Nöten, um Nachhaltigkeits- und Impact-Ziele zu erreichen, vor allem mit Blick auf eine Wirksamkeitsbemessung. Das ist ein Teil der Erkenntnisse der neuen „Schroders Institutional Investor Study 2023“.

Die alljährliche Flaggschiff-Studie von Schroders für institutionelle Anleger, die erstmals 2017 durchgeführt wurde, ist laut eigenen Angaben ein wichtiger Indikator für die Investitionsbereitschaft von Anleger auf der ganzen Welt. Es wurden 770 Investoren aus 36 Regionen befragt, die insgesamt 34,7 Billionen US-Dollar an Vermögenswerten verwalten.

Allokationen werden sich verschieben
Laut der umfangreichen Studie wollen Investoren weltweit die Anlagechancen nutzen, die sich durch die Energiewende bieten und investieren zunehmend in Private Assets.

Die Studie belegt, dass Inflation und geopolitische Unwägbarkeiten die Anleger nach wie vor beunruhigen, wenngleich vor einem Jahr noch erwartet wurde, dass diese Einflussfaktoren in den Hintergrund rücken würden. Mehr als die Hälfte der Anleger rechnet damit, dass sich die geopolitische Unsicherheit und die steigende Inflation in den nächsten zwölf Monaten am stärksten auf die Performance der Portfolios auswirken werden.

Da die Dekarbonisierung, der demografische Wandel und die Deglobalisierung allesamt das Potenzial haben, die Inflation auf hohem Niveau zu halten, überrascht diese Einschätzung nicht. Darüber hinaus führt es dazu, dass die Investoren ihre Portfolioallokationen ändern.

Als Reaktion auf den zunehmenden Trend zur Deglobalisierung vertritt beispielsweise mehr als die Hälfte der Befragten die Meinung, dass Anleger in Unternehmen mit stärker lokalisierten Lieferketten investieren werden und dass dabei Aktien aus Industrieländern (32 %) und Private Equity (23 %) in den kommenden Jahren die besten Chancen bieten dürften.

Zudem ist die Mehrheit der Befragten (65 %) der Ansicht, dass einer der Hauptvorteile von Investitionen in Private Assets darin besteht, dass diese in den kommenden zwei Jahren eine weitreichendere Diversifizierung bieten. Dies ist einer der Gründe, warum ein Drittel der weltweit Befragten erwägt, ihre Allokation in diese Anlageklasse in den nächsten zwei Jahren auszubauen.

Zugang zu Investitionsmöglichkeiten im Rahmen der Energiewende
Die diesjährige Studie hat ergeben, dass die Investoren der Meinung sind, dass der Übergang zu einer klimaneutralen Energieversorgung erhebliche Chancen bietet. Gut zwei Drittel (67 %) der weltweit Befragten halten es für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, dass die Energiewende Investitionen in Innovationen auslösen und damit erhebliche Anlagemöglichkeiten schaffen wird.

Rund die Hälfte der weltweiten Anleger ist der Ansicht, dass Infrastruktur/Erneuerbare Energien am besten geeignet sind, um die Anlagechancen zu nutzen, die sich mittelfristig durch die Dekarbonisierung ergeben (siehe Grafik unten). 41 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten ihre Infrastrukturinvestitionen erhöhen werden, da diese Anlageklasse von der grünen Technologierevolution profitieren werde.

Wo Chancen gesehen werden

Chancen proaktiv nutzen
Generell will mehr als die Hälfte der Befragten die Anlagechancen, die sich durch die Energiewende und die damit verbundene technologische Revolution ergeben, durch ein stärkeres Engagement in Private Assets proaktiv nutzen. Auf die Frage, warum sie Investitionen in Nachhaltigkeits- und Impact-Strategien in Betracht ziehen würden, gaben zwei Drittel der Befragten an, in neue Sektoren, bei denen das Thema "Natur" im Fokus steht und grünen Wasserstoff investieren zu wollen, um eine Diversifizierung des Portfolios zu erreichen und neue Themen und Anlageklassen zu erschließen.

Die wichtigsten Ansätze für nachhaltiges Investieren
Investoren können eine Vielzahl von Ansätzen für nachhaltige Investitionen verfolgen, die ihre Werte und Anlageziele berücksichtigen und die Auslegung vieler Begrifflichkeiten variiert. In unserer Studie gaben institutionelle Anleger an, dass sie zunehmend thematisch investieren und ihren Fokus auf Impact-Investments verstärken wollen.

Darüber hinaus ist die Mehrheit der Anleger der Meinung, dass Nachhaltigkeits- und Impact-Strategien ihnen helfen, ihr Ziel von langfristigen Renditen zu erreichen (weil es etwa ein gutes Geschäft ist), und 43 Prozent geben an, dass eine positive Wirkung auf die Menschheit und den Planeten zu den wichtigsten Faktoren für nachhaltige Investitionen gehört.

Die Anleger nannten Infrastruktur (44 %) sowie Naturkapital und Biodiversität (41 %) als die am besten geeigneten Anlageklassen innerhalb der Private Assets, um ihre Nachhaltigkeits- und Impact-Ziele zu erreichen, wobei dieser Schwerpunkt mit zunehmendem Zeithorizont der Investitionen an Bedeutung gewinnt.

Hilfe gefragt
Die aktuelle Studie zeigt jedoch, dass Investoren bei Impact-Investitionen Unterstützung benötigen. Die Nachvollziehbarkeit stellt eine der größten Herausforderungen dar. Drei Fünftel der Anleger (60 %) sind der Ansicht, dass eine leicht messbare und nachvollziehbare Auswirkung das wichtigste Kriterium bei der Entscheidung für Impact-Investitionen ist.

Darüber hinaus bezeichnete mehr als die Hälfte der Befragten einen Mangel an Standardisierung in Bezug auf Messung, Prozessverlauf, Instrumente und Metriken usw. als größtes Hindernis für Investitionen in Private-Assets-Investmentstrategien mit Schwerpunkt auf nachhaltige Investitionen.

Mehr Unterstützung zur Erreichung von Netto-Null-Zielen erforderlich
Während die Hälfte der weltweit Befragten sich bereits verpflichtet hat, ihre Portfolios emissionsfrei zu gestalten, gab etwas mehr als ein Fünftel (21 %) an, dass sie nicht die Absicht haben, dies zu tun.

Insbesondere die in der EMEA-Region ansässigen Investoren haben sich das Ziel gesetzt, bis 2050 ein klimaneutrales Portfolio zu erreichen, und setzen eine Strategie mit Zwischenzielen um (39 %). Die Mehrheit der Befragten, die keine Verpflichtung eingegangen sind, ist in den USA ansässig (44 %).

In allen Märkten ist man der Meinung, dass mehr Unterstützung bei der Messung und Protokollierung auf dem Weg zur Klimaneutralität benötigt wird. Etwa die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass ihre Organisation vor allem Unterstützung bei der Messung und Protokollierung ihres Netto-Null-Pfades benötigt, was einem Anstieg von 37 Prozent im letzten Jahr auf 51 Prozent entspricht. 49 Prozent der Investoren meinen laut Studie, dass ein größerer Konsens über die jeweiligen Rahmen und Methoden zur Messung der Wege zur Klimaneutralität erforderlich ist, damit sie ihre Verpflichtungen erfüllen können. (aa)

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