Logo von Institutional Money
| Theorie

Robeco: „Schiefe“ bei Statistik spricht für Hausse-Fortsetzung

Trotz oder gerade wegen der guten Performance des Jahres 2019 sollte auch das laufende Anlagejahr eine gutes werden, meint Robeco und begründet dies mit einem Blick zurück auf die Börsenhistorie, aus der sich statistische Wahrscheinlichkeiten ableiten lassen.

Peter van der Welle, Robeco
Peter van der Welle, Robeco© Robeco

„Unser Research zeigt, dass auf ein Jahr mit herausragenden Aktienerträgen – im Jahr 2019 stieg der MSCI World Index um 30 Prozent – aufgrund einer Reihe positiver Faktoren häufig ein weiteres folgt“, zeigt sich Robeco-Stratege Peter van der Welle in einer aktuellen Markteinschätzung optimistisch.

Ein wichtiger Anlass zum Optimismus sei die „Schiefe“ der Verteilung der Aktienrenditen – ein Phänomen, das sich bis ins Jahr 1900 zurückverfolgen lässt. Seither haben globale Aktien im Durchschnitt eine jährliche Rendite von acht Prozent erzielt. Doch weist die historische Verteilung der Renditen eine ausgeprägte Schiefe auf. So waren seit Beginn des 20. Jahrhunderts in 20 Prozent der Fälle Renditen von mehr als 20 Prozent pro Kalenderjahr zu beobachten.

Häufigkeit der jährlichen Renditen globaler Aktien seit 1900

Einseitige Häufung positiver Erträge
Interessanterweise scheinen positive Erträge laut van der Welle einseitig gehäuft aufzutreten. In den 24 Kalenderjahren seit 1900, in denen Renditen von mehr als 20 Prozent erzielt wurden, fielen auch in den Folgejahren hohe Erträge an. Beispielsweise folgte auf den Wertzuwachs von 27,5 Prozent im Jahr 1921 ein Zuwachs von 27,7 Prozent im Jahr 1922. Analog dazu kam es nach dem Gewinn von 36,1 Prozent im Jahr 1985 zu einem Wertzuwachs von 38,2 Prozent im Jahr 1986.

Zudem zeigt sich eine Gemeinsamkeit der Jahre mit einer Häufung von Aktienrenditen oberhalb von 20 Prozent: In dem Jahr, das diesem „Cluster“ voranging, hatte sich der Aktienmarkt typischerweise negativ entwickelt (einzige Ausnahme war 1927). Beispielsweise ergab sich 1920 ein Verlust von 26,8 Prozent und 1984 bewegten sich die Kurse mit -0,1 Prozent annähernd seitwärts.

Oder: Bei allen Zeiträumen mit einer Kombination aus einem Jahr mit unter dem historischen Durchschnitt liegender Rendite (nicht unbedingt negativer Entwicklung) und einem hervorragenden Aktienjahr mit Zuwächsen von über 20 Prozent, ergab sich im zweiten Jahr ein Durchschnittsertrag von 14,5 Prozent.

„Wenn globale Aktien 2019 mehr als 20 Prozent abgeworfen haben und die Rendite im Jahr 2018 unter dem historischen Durchschnitt lag, war der Ertrag von 30 Prozent des MSCI World Index also nicht außergewöhnlich. Tatsächlich liegt er nahe am durchschnittlichen Wert, wie er seit 1900 in solchen Konstellationen auftrat. Des Weiteren ist nicht auszuschließen, dass auch 2020 ein Jahr mit über dem historischen Durchschnitt liegenden Aktienerträgen wird“, prognostiziert van der Welle. (aa)


Robeco ist einer der vielen, namhaften Sponsoren des 13. Institutional Money Kongresses (25. bis 26. März 2020 im Wiesbadener Congress Center). Robecos Head of Core Quant Equities Wilma de Groot wird in einem Workshop zu "intelligentes ESG-Indexing" vortragen. Interessiert? Nähere Informationen sowie eine Anmeldemöglichkeit finden Sie nachfolgend.

Dieses Seite teilen

Weitere News zu diesem Thema