Nachhaltiges Anlegen schneidet schlechter ab als Standard-Indexfonds
Eine neue EDHEC/ Scientific Beta-Studie zeigt, dass nachhaltiges Investieren schlechter als Standard-Indexfonds abschneidet. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass die „reale“ ESG-Leistung unauffällig ist.
Eine neue Studie von Scientific Beta mit dem Titel „Sustainability Alpha in the Real World: Evidence from Exchange-Traded Funds“ bewertet die Leistung nachhaltigen Investierens anhand eines value-gewichteten Portfolios von Exchange Traded Funds (ETFs), die systematisch ESG-Anlagestrategien auf dem US-Aktienmarkt verfolgen.
Zeitweise ESG-Outperformance 2020 waren im Wesentlichen Brancheneffekte (Techs)
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass nachhaltiges Investieren keine höheren Renditen lieferte als Standard-Indexfonds. Vielfach kommentierte Phasen der Outperformance, wie etwa das Jahr 2020, lassen sich zu einem großen Teil durch Brancheneffekte erklären, etwa durch eine Tendenz zu Technologiewerten.
Im letzten Jahrzehnt wurden solche Phasen der Outperformance durch entsprechende Perioden der Underperformance ausgeglichen, sodass ESG-Investoren Renditen von -0,2 Prozent im Vergleich zum Marktindex und -0,7 Prozent im Vergleich zu einer Benchmark mit entsprechendem Branchenengagement hinnehmen mussten.
Studie bietet eine Bewertung der „realen“ Leistung nachhaltiger Anlagen
Felix Goltz, Co-Autor und Forschungsdirektor bei Scientific Beta, kommentierte die Studie wie folgt: „Für Anleger, die ESG-Ziele in ihren Anlageprozess integrieren möchten, ist es von entscheidender Bedeutung, sich zu fragen, welche Auswirkungen dies auf die finanzielle Leistung ihres Portfolios haben würde. Das Vorhandensein zahlreicher Methoden zur Integration von Nachhaltigkeit, die möglicherweise nicht repräsentativ für die tatsächliche Praxis sind, hat es schwierig gemacht, diese Auswirkungen empirisch zu bewerten. Unsere Studie bietet eine Bewertung der „realen“ Leistung nachhaltiger Anlagen und stützt sich dabei auf Informationen aus der Markt für ETFs. Wir ermutigen Anleger, solche „realen“ Ergebnisse zu berücksichtigen und sich der Einschränkungen der Analyse bewusst zu sein, die bestimmte Fonds auswählt oder stilisierte Strategien erstellt, die möglicherweise nicht die reale Welt des nachhaltigen Investierens widerspiegeln.“ (kb)
