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| Theorie

Franklin Templeton über die Rolle von ETFs bei der Marktpreisfindung

Jason Xavier, Leiter für EMEA ETF-Kapitalmärkte bei Franklin Templeton in London, erläutert die Rolle börsengehandelter Indexfonds bei der Sicherstellung der Preisfindung vieler Wertpapiere in diesen volatilen Zeiten.

Jason Xavier, Franklin Templeton
Jason Xavier, Franklin Templeton© Franklin Templeton

Die starken Kursrückgänge an den Aktienmärkten erinnern Jason Xavier, Leiter für EMEA ETF-Kapitalmärkte bei Franklin Templeton in London, an einen der vielen Gründe für die ursprüngliche Auflegung von ETFs. Denn nach dem Crash im Jahr 1987 konsultierte die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) den Markt, um ein Produkt zu entwickeln, das die Zufuhr von Liquidität erleichtert und den Kauf/Verkauf großer Aktienpakete mit einem einzigen Handelsauftrag ermöglicht. Nicht allzu lange danach wurde der ETF geboren…

ETFs gelten seit Jahren als Krisenverstärker
Seitdem der erste ETF vor 30 Jahren an der Börse von Toronto und einige Jahre später ETFs in den Vereinigten Staaten aufgelegt wurden, war es bald klar, dass ETFs eine gewichtige Rolle spielen. Noch bis vor kurzem war die Sorge, dass ETFs den nächsten Abschwung verursachen oder dass ETFs Volatilität erzeugen und verschärfen, ein häufiges Diskussionsthema.

„Zur Erinnerung: Die Volatilität ist Folge von Anlegerverhalten, wird also durch menschliches Verhalten bestimmt. Selbst als die Marktvolatilität in die Höhe schnellte, war die letzte Woche ein Beweis dafür, dass ETFs nicht nur die Demokratisierung von Anlageklassen ermöglicht haben, sondern jetzt auch aktiv als Preisfindungsmechanismus genutzt werden, insbesondere im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere“, erinnert Xavier

ETFs mit weiteren Spreads
In den letzten Tagen wurden die zugrunde liegenden Wertpapiere auf extremen Niveaus gehandelt, und manchmal wurden die Handelsgrenzen während des Handelstages herabgesetzt. Während dieser limitierten Zeiten wird der Handel gestoppt und die Preisfindung in den zugrunde liegenden Wertpapieren ist begrenzt. In diesen Momenten ist die Marktunsicherheit auf ihrem Höhepunkt und die mangelnde Klarheit über die Preise hat zu einer Ausweitung der ETF-Spreads geführt.

Market Maker zapfen viele Liquiditätsquellen an
„Die Möglichkeit für ETFs, auf dem Sekundärmarkt zu handeln, sowie die Möglichkeit für ETF-Market Maker, Proxy-Hedging und korrelierte Preismodelle einzurichten, hat es jedoch ermöglicht, die Preisfindung und Liquidität aufrechtzuerhalten, selbst in diesen nervösen und unsicheren Zeiten“, erklärt Xavier.

Drei Jahrzehnte seit der Einführung des ersten ETFs sei das Produkt heute relevanter denn je. „Da sich immer mehr Anleger seine Fähigkeiten und potenziellen Vorteile zu Eigen machen, nutzt eine neue Generation von ihnen bereits die Absichten, die in den vergangenen volatilen Perioden dargelegt wurden, in vollem Umfang“, erklärt Xavier abschließend. (aa)

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