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| Theorie

Dieses extrem verlässliche Marktsignal spricht für noch höhere Kurse

Während der von Martin Zweig entwickelte „Zweig Breadth Thrust (ZBT)“ weiterhin steigende Aktienkurse verheißt, könnte das Verlaufsmuster „14 aus 15“ hingegen eine baldige Korrektur signalisieren. Anleger stehen damit vor einer wichtigen Entscheidung.

© Matthias Stolt / stock.adobe.com

Jene Anleger, die auf die vergangenen zwei der selten zu verzeichnenden „Zweig Breadth Thrust (ZBT)“ beim S&P500 Aktienindex am 31. März und 3. November 2023 vertraut und investiert haben, können sich über satte Gewinne im zweistelligen Prozentpunktebereich freuen. Robert Rethfeld, Betreiber des Börsendienstes „Wellenreiter“, erklärt in seiner aktuellen Kolumne vom 18. Februar dieses Jahres diesen „Schub der Marktbreite“ wie folgt: „Die Idee von Martin Zweig war, zu messen, wann sich das Verhältnis steigender zu fallender Aktien schlagartig verbessert. Geld fließt in die Märkte und befeuert den Aufwärtstrend.“

Das Signal wird laut Rethfeld dann geschaffen, wenn exponentielle Zehn-Tage-Gleitende Durchschnitte (GD) (der vergangenen zehn Tage) der Anzahl der steigenden Aktien an der NYSE im Verhältnis zur Gesamtzahl der steigenden und fallenden Werte innerhalb von zehn Handelstagen von unter 0,4 auf über 0,615 steigt.

Einfach erklärt: Wenn also die kurzfristige Marktbreite sehr schnell zunimmt

Rethfeld weist in seiner Kolumne darauf hin, dass ein derartiger, rasanter Marktbreiteanstieg sehr selten zu beobachten ist und seit Kriegsende beim S&P500 erst 17mal verzeichnet wurde. Vor allem ein doppeltes Signal innerhalb eines Kalenderjahres wie 2023 ist selten und wurde zuletzt 1962 beobachtet: Damals haussierte der S&P500 weitere vier Jahre.

Die entscheidende Botschaft für Anleger lautet: Tritt ein ZBT-Signal auf, dann ist in der Vergangenheit (zumindest seit 1945) der S&P500 in 100 Prozent der Fälle in den folgenden sechs und zwölf Monaten gestiegen, wie nachfolgendes Schaubild zeigt:

Quelle: www.wellenreiter-invest.de

Kontra-Argument
Getrübt wird diese auf den ersten Blick überaus freudige Botschaft für Bullen jedoch dadurch, dass die Aktienbörsen auf den ZBT offenbar bereits positiv reagierten und der S&P500-Index zuletzt in 14 von 15 Wochen angestiegen ist. Das Problem: Nach einem solchen langandauernden Anstieg gelten die Märkte als „erschöpft“ und es droht ein größeres „Luftholen“ – oder gar eine ausgewachsene Kurskorrektur.

Rethfeld hat sich in seiner Kolumne folgerichtig das seit dem Krieg bis dato viermal aufgetretene „14 aus 15 Wochen“-Muster angesehen. Fazit: Einmal kam es zu einem starken Kursrückgang von rund 20 Prozent, in den anderen drei Fällen „nur“ zu einer Konsolidierung von wenigen Wochen bis zu einem halben Jahr.

Darauf aufbauen kommt Rethfeld zu folgendem Ergebnis: „Beide Muster - „Zweig Breadth Thrust“ und „14 aus 15 Wochen“ - treten in Zeiten auf, in denen viel Liquidität in die Aktienmärkte fließt. Rückgänge werden häufig als Einstiegsgelegenheit gesehen. In der Gesamtbetrachtung bleibt die Wahrscheinlichkeit einer in den kommenden Wochen bevorstehenden Konsolidierungsphase, in der ein S&P 500-Rückgang zwischen fünf und zehn Prozent das Maximum darstellen sollte, höher als der Eintritt in einen neuen Bärenmarkt.“ (aa)

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