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Sustainable Finance hat erhebliche Auswirkungen auf Kreditinstitute

Der Bankenfachausschuss des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) legt ein Positionspapier vor, in dem die Experten die Auswirkungen von bedeutenden Sustainable-Finance-Maßnahmen auf Kreditinstitute beleuchten und klare Positionen beziehen.

Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Sprecher des IDW Vorstands
Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Sprecher des IDW Vorstands© IDW

Das neue IDW Positionspapier skizziert dazu die Herausforderungen der nachhaltigen Transformation in der Gesamtorganisation von Kreditinstituten, von der Geschäftsstrategie und Governance über das Risikomanagement und das Reporting bis hin zum Vertrieb. Denn Kreditinstitute sind sowohl ihren eigenen ESG-Risiken als auch den Nachhaltigkeitsrisiken ihrer Kunden ausgesetzt. Das Positionspapier unterstützt daher eine frühzeitige und fundierte Auseinandersetzung der Kreditinstitute mit den Chancen und Risiken der nachhaltigen Transformation.

Über lange Zeit bildeten Klimarisiken den Schwerpunkt der Nachhaltigkeitsdebatten
„Die Coronavirus-Pandemie sowie die Causa Wirecard haben in letzter Zeit jedoch die Aspekte „S“ und „G“ aus ihrem teilweisen Schattendasein geholt“, betont Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Sprecher des IDW Vorstands.

Ganzheitliche Betrachtung von ESG-Risiken ist von großer Bedeutung
„Die Entwicklungen unterstützen die Umleitung von Zahlungsströmen in nachhaltige Aktivitäten. Sie führen langsam zu einer Änderung des Verhaltens von Bankkunden“, so Naumann weiter. Daher nehmen Banken eine entscheidende Rolle bei der nachhaltigen, insbesondere grünen Transformation ein. Die Herausforderungen betreffen die Gesamtorganisation der Kreditinstitute, auch das Risikomanagement. „Kreditinstitute sollten daher ihre Risikomanagementsysteme und -modelle im Hinblick auf die angemessene Berücksichtigung der nachhaltigkeitsbezogenen Risikofaktoren prüfen und im Bedarfsfall fortentwickeln“, gibt Naumann zu bedenken.

Das Positionspapier greift diese und viele weitere Aspekte auf, z.B. die Zukunft der nichtfinanziellen Berichterstattung, anspruchsvolle neue Transparenzpflichten außerhalb des Geschäftsberichts sowie die Sorge vor „Greenwashing“. Es legt hierzu Auffassungen des Berufsstands der Wirtschaftsprüfer dar. Das IDW möchte damit die notwendigen Diskussionen fördern und zugleich deutlich machen, dass Wirtschaftsprüfer bereit sind, ihren Beitrag zur nachhaltigen Transformation zu leisten.

Das IDW Positionspapier „Sustainable Finance als Teil der nachhaltigen Transformation – Auswirkungen auf Kreditinstitute –" ist der Beginn einer Serie von Veröffentlichungen des IDW zum Thema Nachhaltigkeit. Es findet sich hier. (kb)

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