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So performten Österreichs Pensionskassen vergangenes Jahr

Österreichs Pensionskassen erzielten letztes Jahr eine nennenswerte Performance, die nicht nur der langjährigen Durchschnittsrendite, sondern auch allen Anspruchs- und Leistungsberechtigten zu Gute kommt.

Mag. Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen in der Wirtschaftskammer Österreich
Mag. Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen in der Wirtschaftskammer Österreich© Franz Helmreich

„Systeme der kapitalgedeckten Altersversorgung wie Pensionskassen performen auch in Niedrigzinszeiten und bringen ihren Kunden reale Wertsteigerungen“, erklärte Mag. Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen in der Wirtschaftskammer Österreich, anlässlich der Vorstellung der Performancezahlen bei einer Pressekonferenz in Wien, bei der „Institutional Money“ vor Ort war.

Im Jahr 2019 haben die Pensionskassen eine Performance von plus 11,79 Prozent erwirtschaftet. „Pensionskassen verfolgen ausschließlich eine langfristige Strategie. Dieses Ergebnis beweist wieder, dass unser System nachhaltig Ergebnisse bringt, die allen Vergleichen standhalten!“, betonte Zakostelsky. Kurzfristige Schwankungen auf den Finanz- und Kapitalmärkten kommen vor, sie hätten laut Zakostelsky aber für den Aufbau einer Pension über Jahrzehnte keine relevante Bedeutung. Auf Sicht von zehn Jahren erwirtschafteten die Pensionskassen eine durchschnittliche Wertsteigerung von plus 4,41 Prozent. Seit Gründung der ersten Pensionskassen in Österreich und Aufzeichnungsbeginn 1991 liegt dieser Wert sogar bei 5,40 Prozent.

Laut Zakostelsky hätten zu diesem positiven Anlageergebnis zuletzt vor allem die Zinspolitik der US-Notenbank FED und der Europäischen Zentralbank, die Aussichten auf die Beilegung des Handelskonfliktes zwischen USA und China sowie das eindeutige Wahlergebnis in Großbritannien zur Brexit-Frage beigetragen.

Die acht österreichischen Pensionskassen, die rund 24,6 Milliarden Euro an Assets verwalten, würden Zakostelsky zufolge auch ihre Verantwortung für nachhaltige Investments zugunsten der rund eine Million Begünstigten weiter wahrnehmen und ihren Beitrag zum Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels weiter ausbauen, indem etwa nachhaltige „grüne“ Investments forciert würden.

Die durchschnittliche Aktienquote aller Pensionskassen lag zuletzt bei ca. 31 Prozent, der Anteil an Immobilien mittlerweile bei sieben Prozent, wie Zakostelsky auf Nachfrage von "Institutional Money" erklärte.

Hoffnung auf die neue Regierung
Der Pensionskassenfachverbandobmann lobte die im Regierungsprogramm enthaltenen Pläne, das österreichische Pensionssystem „ganzheitlich“ zu sehen und dieses auch für die kommenden Generationen sichern zu wollen. Im Regierungsprogramm wird festgehalten, dass ergänzend zur staatlichen Pensionsvorsorge auch entsprechende Rahmenbedingungen für die private Pensionsvorsorge (in Form von betrieblichen und individuellen Zusatzpensionen) zu schaffen sind.

Der Pensionskassenverband erhofft sich von der neuen Regierung vor dem Hintergrund demografischer Probleme (Pensionswelle bei den Baby-Boomern) eine rasche Umsetzung und einen zügigen Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge. Hilfreich wäre die Förderung von Arbeitnehmerbeiträgen über eine steuerliche Absetzbarkeit oder ein Prämienmodell. Aber auch die steuerliche Absetzbarkeit von Eigenbeiträgen des Arbeitgebers sei geboten.

Darüber hinaus seien auch die Rahmenbedingungen für einen Generalpensionskassen-Vertrag zu schaffen wie standardisierte Konditionen und steuerfreie Übertragungen von Geldern in die Pensionskassen. All dies würde laut Zakostelsky allen Arbeitnehmern, vor allem aus den KMUs, die Möglichkeit einer Zusatzpension eröffnen. (aa)

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