Logo von Institutional Money
| Regulierung

Schweiz: Inflationsentwicklung spricht für baldige Zinssenkung

Die Inflationsrate bleibt im Juli unverändert bei 1,3 Prozent. Im direkten Monatsvergleich gehen die Preise derweil um 0,2 Prozent zurück. Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, sieht kaum Gründe, die gegen eine baldige - zweite - Leitzinssenkung sprächen.

Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank
Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank© VP BANK Gruppe

Auch unter Herausrechnung der volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise (Kernrate) gehen die Preise im Juli um 0,3 Prozent gegenüber dem Juni zurück. "Gegenüber dem Vorjahresmonat bleibt die Kerninflation damit bei unverändert tiefen 1,1 Prozent", führt Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, aus. "Unter anderem werden Pauschalreisen ins Ausland und Flugtickets gegenüber dem Vormonat günstiger. Ebenfalls gesunken sind die Preise für Bekleidung und Schuhe, die im Rahmen des Ausverkaufs reduziert waren. Verteuert haben sich hingegen frische und saisonale Lebensmittel."

Argumentationsnotstand für Falken
Beim Blick auf die Inflationsentwicklung stellt sich die berechtigte Frage, warum die Schweizerische Nationalbank (SNB) eigentlich nicht im September die Zinsen erneut senken sollte? Dr. Gitzel: "Es sprechen jedenfalls kaum Argumente gegen eine neuerliche Zinssenkung auf der nächsten SNB-Sitzung. Es sind nicht nur die niedrigen Inflationsraten, sondern auch der starke Franken, der für eine geldpolitische Lockerung spricht. Aufwertungen der eidgenössischen Valuta dämpfen die Teuerungsentwicklung. Waren aus dem Ausland werden dadurch günstiger. Allzu tiefe Inflationsraten sind ebenso unerwünscht wie zu hohe."

Im September im Gleichschritt tiefer
Hinzu kommt nun, dass vermutlich die Fed und die EZB im September die Zinsen senken werden. Würde die SNB ihre Geldpolitik unverändert lassen, könnte sich die Aufwertungsdruck des Franken möglicherweise sogar noch verstärken. Auch von dieser Warte aus betrachtet, spricht vieles für eine geldpolitische Lockerung auf der nächsten SNB-Sitzung, meint Dr. Gitzel. (kb)

Dieses Seite teilen