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| Regulierung

Notfall-Zinssenkung durch die Bank of England um 25 Basispunkte

Paul Brain, Manager des BNY Mellon Global Dynamic Bond Fund und Leiter Fixed Income bei Newton, einer Gesellschaft von BNY Mellon Investment Management, kommentiert die Zinssenkung der Bank of England vom 11. März 2020.

Paul Brain
Paul Brain© Newton

„Die Notfallzinssenkung der Bank of England ist unserer Meinung nach Teil einer koordinierten fiskalischen und monetären Reaktion auf den sich ausbreitenden wirtschaftlichen Schock von Covid-19. Die wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Reiseeinschränkungen sind für die britische Wirtschaft noch nicht vollständig spürbar, sodass wir die Zinssenkung als präventive Maßnahme einstufen", sagt Paul Brain. Die Tatsache, dass die Zinssenkung am selben Tag wie die Haushaltsverabschiedung erfolge, solle signalisieren, dass die Behörden koordiniert arbeiteten.

Leitzinsen runter, Liquidität rauf
Auch andere Zentralbanken, wie zum Beispiel in den USA, Kanada und in Australien, senken die Zinssätze und konzentrieren sich darauf, die Liquidität zu erhöhen. Einige Volkswirtschaften verfügen möglicherweise jedoch nicht über die gleiche Flexibilität, weil ihre politischen Systeme zu sehr parteipolitisch getrieben oder bürokratisch sind. Eine Zinssenkung kann zwar helfen, Kredite günstiger aufzunehmen. Doch die zwischenzeitlichen Auswirkungen auf den Cashflow sind die Hauptsorge der Unternehmen. Deshalb sind noch weitere Maßnahmen erforderlich, um Unternehmen zu unterstützen.

Es gibt Wichtigeres zu tun als Zinssenkungen durchzuführen
Paul Brain dazu: "Aus unserer Sicht sind antizyklische Maßnahmen und eine befristete Kreditvergabe für KMUs wichtiger als die Zinssenkung. Das Problem sind nicht so sehr die Kosten für einen Kredit, sondern vielmehr der Kreditfluss. Der Markt für britische Staatsanleihen hat die Zinssenkung bereits eingepreist, so dass wir nur geringe Reaktionen an der Börse erwarten. Sobald sich die wirtschaftliche Bedrohung verflüchtigt und die Wirtschaft wieder wächst, gehen wir davon aus, dass die Renditen britischer Staatsanleihen steigen.“ (kb)

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