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Lockere Zentralbank-Politik dämpft die Effektivität von Markt-Hedging

Vermögenswerte, die als sicherer Hafen und traditionell als Absicherung angesehen werden, lohnen sich laut J.P. Morgan nicht mehr so wie früher. Die Politik des leichten Geldes führt möglicherweise dazu, dass Anleger Cash halten und andere traditionelle Puffer links liegen lassen. so die Strategen.

JPM-Stratege John Normand
JPM-Stratege John Normand© Bloomberg

Denn eine derartige Politik schaffe ein Null-Rendite-Umfeld, in dem zyklische Vermögenswerte möglicherweise zu schwer abzusichern seien, schrieben Strategen um John Normand in einer Notiz. Diese konservative Denkweise wird möglicherweise nicht populär genug, um die Richtung risikoreicher Märkte zu beeinflussen. Sie könnte jedoch die Anleger davon abhalten, ihre Barmittel in andere Anlageklassen zu investieren, argumentieren die Strategen. “Defensive Aktiva liefern die schwächste Performance und damit den schlechtesten Absicherungsschutz für Aktienverkäufe seit mindestens einem Jahrzehnt”, sagte Normand.

Quod erat demonstrandum
Gegenüber seinem Rekord vom 2. September ist der S&P 500 Index um acht Prozent gesunken angesichts der Bedenken hinsichtlich der Bewertungen, steigender Virusinfektionsraten und Unsicherheiten aufgrund der US-Wahlen. Selbst als die Aktien fielen, haben sichere Häfen wie Treasuries, Yen gegenüber Dollar, Schweizer Franken gegenüber Euro und Gold nur sehr wenig eingebracht oder haben sogar einen Rückgang verzeichnet.

Manche Absicherungsgeschäfte lohnen sich aber nach wie vor
Dennoch lohne es sich nach wie vor, ein Portfolio von Absicherungsgeschäften wie Yen gegenüber allen Währungen, Dollar gegenüber den Schwellenländer-Währungen und Gold gegenüber dem Greenback zu halten, sagte J.P. Morgan. Denn diese hätten während der größten Einbrüche an den Aktienmärkten Gewinne von 60 bis 80 Prozent erzielt.

Beitrag zur 60/40-Debatte
Die Untersuchungen von J.P. Morgan kommen inmitten einer anhaltenden Debatte über die Zukunft einer Basis-Portfolio-Verteilung von 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen, womit Chancen und Risiken in Einklang gebracht werden sollen. Für einige Analysten können bestimmte dividendenstarke Aktien eine Rolle spielen. Mit einer globalen Gesamtrendite für Anleihen von weniger als einem Prozent sehen Aktien mit stabilen und wachsenden Ausschüttungen laut dem Chief Investment Officer der Citi Private Bank David Bailin relativ attraktiv aus. (kb)

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