Immo-Fonds-Abwertung: Klage eingereicht, Fondshaus kalmiert
Union Investment sieht nach der 17-prozentigen Abwertung eines ihrer Immobilienfonds keinen Anspruch auf Schadensersatz für die Käufer des Produkts und verweist auf die Marktsituation, die diesen Schritt notwendig machte.
Die Abwertung des Fonds UniImmo Wohnen ZBI vor ein paar Wochen hat nun Folgen. So hat eine Rechtsanwaltskanzlei vor kurzem mitgeteilt, sie habe am Landgericht Tübingen eine Klage wegen Falschberatung gegen die Volksbank Böblingen eingereicht, welche einer Frau den Fonds verkauft habe. Darüber informiert Bloomberg News.
Klagegrund ist die Entscheidung von Union Investment, den Immobilienbestand ihres Fonds UniImmo Wohnen ZBI neu bewerten zu lassen, was eine Senkung der Anteilspreise zur Folge hatte.
“Nach unserer Rechtsauffassung begründet die Sonderbewertung beim UniImmo Wohnen ZBI keinen Anspruch auf Schadensersatz, weder gegenüber der Bank noch gegenüber Union Investment beziehungsweise der ZBI Fondsmanagement”, erklärte Union Investment.
Die DZ-Bank-Tochter geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Verkaufsberatung anhand der für den Vertrieb des Fonds erforderlichen Unterlagen ordnungsgemäß durchgeführt und dokumentiert worden ist.
“Wir können nachvollziehen, dass die Anleger des UniImmo Wohnen ZBI mit der aktuellen Wertentwicklung unzufrieden sind”, erklärte Union Investment. Die Sonderbewertung sei notwendig gewesen, “um den aktuellen Marktbedingungen gerecht zu werden und im Sinne unserer Anleger Liquidität bereit zu stellen, um die vorliegenden Rückgabewünsche weiterhin erfüllen zu können.”
Die Volksbank Böblingen wollte keinen Kommentar abgeben und erklärte lediglich, eine Klage liege ihr aktuell nicht vor.
Die Immobilienmärkte sind auf Grund gestiegener Zinsen in den vergangenen beiden Jahren unter Druck geraten. Viele Immobilien verloren enorm an Wert. Betroffen waren sowohl Gewerbe- als auch Wohnimmobilien. (aa)
