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Federal Reserve verbietet US-Banken Dividendenzahlungen

Um die Kapitalbasis der amerikanischen Banken vor dem Hintergrund der Corona-Krise zu stärken, macht die US-Notenbank Fed den Instituten weitreichende Auflagen – und folgt damit dem Beispiel der europäischen Branchenwächter.

© MH / stock.adobe.com

US-amerikanische Geldhäuser müssen mindestens bis zum vierten Quartal 2020 auf Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe verzichten. Das teilte die Notenbank Federal Reserve (Fed) am Donnerstag (25.6.) mit, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Denn insgesamt könnten Kreditverluste in Höhe von 700 Milliarden US-Dollar auf die Banken zukommen. Das geht aus den aktuellen Stresstest der Fed hervor. Seit der Finanzkrise 2008/09 prüft die Fed jährlich, wie die großen, in den USA aktiven Häuser mit einer Wirtschaftskrise zurechtkämen. In diesem Jahr prüfte sie zudem die möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kapitalpolster der Banken.

Alle der 34 getesteten Banken bestanden den Stresstest der Fed, so Reuters. "Zum ersten Mal in den zehn Jahren, in denen wir Stresstests durchführen, verlangen wir von allen großen Banken, dass sie ihren Kapitalbedarf neu bewerten und ihre Kapitalpläne der Federal Reserve im Laufe dieses Jahres erneut vorlegen", sagte Fed-Vizechef Randal Quarles demnach. Grundsätzlich könnten die Institute - darunter auch die US-Sparte der Deutschen Bank - einen schweren, stürmischen und lang anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung überstehen.

Europa rät, Boni zu streichen
Die europäische Bankenaufsicht geht noch einen Schritt weiter als die Fed: Sie will, dass die Geldinstitute nicht nur auf die Gewinnausschüttungen für 2019 verzichten. Auch die Bonuszahlungen an ihre Mitarbeiter sollen Europas Banken aufschieben oder ganz streichen. Zu den Geldhäusern, die nun über eine Streichung der erfolgsabhängigen Prämien nachdenken, zählt auch die Deutsche Bank. (fp)

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