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| Regulierung

Credit Suisse wappnet sich in USA für striktere Spac-Regulierung

Die Schweizer Großbank bereitet sich intern auf eine strengere gesetzliche Regelung bei Special Purpose Acquisition Companies (Spacs) vor, die dem Investorenschutz dienen soll.

© vetre / stock.adobe.com

In Erwartung einer strafferen Regulierung des Geschäfts mit Spacs (Special Purpose Acquisition Companies) in den USA hat die Credit Suisse Group AG informierten Kreisen zufolge ein neues Komitee gebildet, um die Begleitung von Blankoscheck-Firmenfusionen im Einzelfall zu bewerten. Investmentbanken fürchten wegen der neuen Regeln ein größeres Haftungsrisiko. Darüber informiert Bloomberg News.

Die US-Börsenaufsicht SEC will die Konsortialführer von Spac-Börsengängen dazu verpflichten, diese Rolle auch beim anschließenden Kauf einer anderen Firma durch den Börsenmantel zu übernehmen. Diese Übernahme - der so genannte De-Spac - bedeutet für das Zielunternehmen in der Praxis einen Gang an die Börse ohne IPO.

Das neue “taktische De-Spac-Komitee” der Schweizer Großbank soll sich auf solche anstehenden Übernahmen konzentrieren, hieß in einem Memo der Bank an die Mitarbeiter laut einer Person mit Kenntnis des Schreibens. Der Ausschuss muss jede derartige Transaktion zusätzlich zu anderen Gremien der Bank genehmigen.

Vor den neuen SEC-Regeln war in Politik wie unter Investoren die Kritik laut geworden, dass Spacs die Regeln für IPOs unterlaufen und Kleinanleger Risiken aussetzen. Zahl und Volumen der Spac-Transaktionen haben zuletzt stark nachgelassen. Eine höhere Haftung für den De-Spac könnte bei den Banken zu einer Risikoabwägung führen, aufgrund derer sich auch IPOs von Spacs nicht mehr lohnen, sagen Branchenkenner.

Die Credit Suisse hat laut Bloomberg-Daten seit Anfang 2020 an Spac-IPOs mitgewirkt, die über 45 Milliarden Dollar (42 Milliarden Euro) für mehr als 100 in den USA notierte Spacs einbrachten. (aa)

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