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CoCo-Bonds Reformen: Europas Bankenaufsicht hat Branche konsultiert

Nach den Turbulenzen, die die Komplettabschreibung der Additional-Tier-1 (AT1)-Anleihen der Credit Suisse Group an den Finanzmärkten ausgelöst hat, bemüht sich die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) um Schadensbegrenzung.

© Merian Financials

Wie Bloomberg erfahren hat, hat die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) in der Branche die Möglichkeiten ausgelotet, das Anlegerinteresse am AT1-Segment wieder zu steigern. Es hatte massiv gelitten, nachdem im Zuge der Credit-Suisse-Rettung Nachrangpapiere im Volumen von 16 Milliarden Franken für wertlos erklärt wurden und sich zahlreiche Investoren die Finger verbrannten.

Änderungsideen zu AT1-Kuponzahlungen
Die EBA erörterte in diesem Monat nun unter anderem die Idee, dass Banken zur Kapitalschonung zunächst auf Dividendenzahlungen verzichten müssen, bevor sie einen Verzicht auf AT1-Kupons in Erwägung ziehen können. Auf einer Veranstaltung der Behörde soll auch erwogen worden sein, ausgelassene AT1-Kupons zu einem späteren Zeitpunkt auszuzahlen, anstatt sie ganz zu streichen.

Querschnittsmaterie
Zur Umsetzung der vorgestellten Ideen müssten auch andere Behörden tätig werden, um bestehende EU-Vorschriften zu ändern, wie eine der mit den Erwägungen vertraute Person anmerkte. Eine Notwendigkeit für solche Schritte sehe die EBA derzeit nicht. Sie habe erst einmal die diesbezügliche Debatte voranbringen wollen.

Debatte erst am Beginn
Eine Sprecherin der EBA bestätigte, dass die Institution im Rahmen ihres regelmäßigen Dialogs mit Interessenvertretern eine Veranstaltung durchgeführt habe, bei der auch AT1-Instrumente zur Sprache gekommen seien. Die EBA werde diese Debatte fortsetzen. Sie sei bereit, bei Bedarf im Rahmen ihrer Rolle bei der Überwachung von Kapitalinstrumenten zusätzliche Hinweise zu geben, so die Sprecherin.

Renditen von AT1-Bonds liegen weit über Coupons
Die Spitze im März war aber nicht von Dauer

Das Marktgremium, das über Zweifelsfälle bei CDS (Kreditausfall-Swaps) entscheidet, hat am gestrigen Dienstag erstmals zu der Frage getagt, ob die Abschreibung von AT1-Papieren der Credit Suisse eine CDS-Auszahlung auslöst. Am heutigen Mittwoch tritt das ISDA Credit Derivatives Determinations Committee erneut zu diesbezüglichen Beratungen zusammen, wie auf der Website des Gremiums mitgeteilt wurde. (kb)

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