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| Regulierung

Banken drängen EZB zur Verlängerung der Pandemie-Erleichterungen

Die europäische Bankenlobby drängt die EZB, die wegen der Pandemie gewährten regulatorischen Entlastungen länger beizubehalten. Die Geldhäuser argumentieren laut Insidern, dies sei nötig, um die Kreditvergabe während der wirtschaftlichen Erholung zu sichern.

© Tobias Arhelger / stock.adobe.com

Konkret geht es um die Berechnung der Verschuldungsquote (Leverage Ratio), eine Kennziffer, die vergebene Kredite und das Eigenkapital zueinander ins Verhältnis setzt. Die Banken wollen das Geld ausklammern, das sie bei Zentralbanken geparkt haben, was die Quote besser aussehen lässt und daher eine höhere Kreditvergabe ermöglicht, will Bloomberg erfahren haben. Eine entsprechende Regelung war zu Beginn der Gesundheitskrise erlassen worden und läuft am 27. Juni aus.

Der Dachverband Deutsche Kreditwirtschaft erklärte auf Anfrage von Bloomberg, die temporäre Ausnahmeregelung habe “sich als notwendig erwiesen” und “sollte fortgeführt werden, bis eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung erreicht ist”.

Leverage Ratio
Sie ist eine von zwei wichtigen Kennzahlen für die Finanzkraft von Banken. Anders als die Kernkapitalquote CET1 gewichtet sie die Vermögenswerte nicht nach ihrem Risiko. Bei der Deutschen Bank stand die Leverage Ratio Ende März bei 4,6 Prozent, und würde mit Auslaufen der Ausnahme auf 4,2 prozent sinken. Das Institut strebt nächstes Jahr einen Wert von 4,5 Prozent an. (kb)

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