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Bank of England: erste Zinssenkung mit etwas Bauchschmerzen

Mit einer denkbar knappen Mehrheit von 5:4 Stimmen hat die Bank of England (BoE) vor kurzem beschlossen, ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf nun 5,00 Prozent zu senken.

Katrin Löhken, Senior Economist für Großbritannien und Japan bei der DWS
Katrin Löhken, Senior Economist für Großbritannien und Japan bei der DWS© DWS

"Ausschlaggebend für diese Entscheidung war vermutlich der neue mittelfristige Inflationsausblick, der ab Anfang 2026 ein Unterschreiten des Inflationsziels von zwei Prozent prognostiziert. Damit kann die Bank of England (BoE) ihre bisherige Geldpolitik als erfolgreich ansehen und das aktuell sehr restriktive Zinsniveau leicht lockern". sagt Katrin Löhken, Volkswirtin Großbritannien und Japan bei der DWS.

Dies ist jedoch kein Einstieg in einen raschen Zinssenkungspfad
Selbst die Mitglieder des Zentralbankrates, die für den Zinsschritt stimmten, betonen bestehende Risiken für den künftigen Inflationsverlauf, die sich nicht nur durch die zähe Entwicklung der Dienstleistungspreisinflation und der Lohndynamik ergeben, sondern auch durch eventuelle unterschätzte strukturelle Veränderungen in der Volkswirtschaft. Daher hält die BoE an ihrer Forward Guidance fest, dass sie für längere Zeit restriktiv bleiben wird.

Die Datenabhängigkeit bleibt hoch
Nichts wäre unangenehmer, als durch zu schnelle Zinslockerungen ein Wiederaufleben der Inflationsdynamik zu begünstigen. "Wir rechnen in den kommenden Quartalen nur mit sehr graduellen weiteren Zinslockerungen", hält Katrin Löhken fest. (kb)

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