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Adler-Gläubiger klagt in Frankfurt gegen Londoner Umschuldung

Die geplante Umschuldung der Adler Group SA nach britischem Recht steht nach einer in Deutschland eingereichten Klage gegen dieses Vorhaben wieder in den Sternen.

Hinter den Kulissen wird fleißig gerechnet, was für die jeweiligen Streitparteien am besten ist.
Hinter den Kulissen wird fleißig gerechnet, was für die jeweiligen Streitparteien am besten ist.© joyfotoliakid / stock.adobe.com

Ein Anleihegläubiger der Adler Group SA hat vor dem Landgericht Frankfurt Klage eingereicht, um den Plan des Wohnungskonzerns zu vereiteln, seine Schulden in Großbritannien umzustrukturieren. Das schreibt Bloomberg.

Mit der Klage soll festgestellt werden, dass die Wertpapieren nicht nach englischem Recht umgeschuldet werden dürfen, hieß es laut Bloomberg aus informierten Kreisen. Das Verfahren befindet sich in einem frühen Stadium.

Die Identität des Klägers sei bisher nicht bekannt. Eine Sprecherin des Landgerichts sagte, sie können derzeit keine Angaben machen.

Spielverderber
Die Klage könnte dem kriselnden Vermieter einen dicken Strich durch die Rechnung machen. Über London versucht Adler, Laufzeiten der Bonds zu verlängern, Fristen für einen testierten Abschluss zu lockern und bis Ende April neue Liquidität aufzunehmen.

Der Konzern hatte monatelang mit seinen Gläubigern verhandelt, scheiterte aber dann mit einem deutschen Restrukturierungplan, weil nicht genügend Gläubiger zustimmten. Schließlich gründete das Adler ein Vehikel mit Sitz in Großbritannien, um dort umzuschulden.

Das englische Recht erlaubt es, Restrukturierungen unter bestimmten Bedingungen durch ein Gericht auch für solche Gläubiger verbindlich zu erklären, die nicht zustimmen. Auch ausländische Unternehmen können dies beantragen, sofern sie einen ausreichenden Bezug zum Land haben.

Das Londoner Verfahren begann im vergangenen Monat. Eine Gruppe von Investoren, zu denen auch die DWS, Attestor Capital, Strategic Value Partners und Carval Investors gehören, bekämpfen den Versuch. Die Gruppe argumentiert, der Plan benachteilige sie unangemessen.

Anleihegläubiger sollen noch in diesem Monat über die Umstrukturierung abstimmen. Der Prozess in London soll bis Anfang April abgeschlossen sein. (aa)

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