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Kehrtwende: iShares bringt Swap-ETF an die Börse

Eigentlich hat der ETF-Ableger von Blackrock keine Fonds im Sortiment, die sich auf Derivate stützen. Lediglich einige Rohstoff-Produkte nutzen die sogenannte synthetische Replikation. Nun bricht der Branchenriese jedoch mit dieser Tradition.

© pixssell / stock.adobe.com

Der Fondsanbieter iShares hat einen börsengehandelten Indexfonds (ETF) aufgelegt, der bei der Nachbildung der Benchmark auf Finanzderivate setzt. Die US-Gesellschaft hatte diese sogenannte synthetische Replikation bislang strikt abgelehnt. Der Grund waren Befürchtungen über Ausfallrisiken der Handelspartner bei den Finanztransaktionen. Blackrock-Chef Larry Fink hatte in der Vergangenheit mehrfach vor den Gefahren durch den Derivateeinsatz gewarnt.

Die Blackrock-Tochter hat nun jedoch den iShares S&P 500 Swap ETF (IE00BMTX1Y45) an den Börsen in Frankfurt und London sowie an der Euronext listen lassen. Bei diesem Typ liegen nicht die Wertpapiere des Index im Fonds, sondern die Produktanbieter schließen ein Swap-Geschäft ab, meist mit Investmentbanken. Der US-amerikanische ETF-Anbieter hatte bei Aktienfonds bislang ausschließlich auf die physische Replikation gesetzt. Lediglich einige Rohstoff-Barometer bildete der Blackrock-Ableger synthetisch nach.

Durchblick bei den Sicherheiten
Die Kehrtwende begründet der Fondsriese damit, dass sich heutzutage das "Ökosystem" in der Finanzindustrie fortentwickelt habe. "Es gab es einige Verbesserungen bei den Finanzprodukten, was die Transparenz über die hinterlegten Sicherheiten angeht", erläuterte Brett Pybus, Leiter der Investment- und Produktstrategie bei iShares, gegenüber der "Financial Times". Zudem gebe es bei Swaps nun eine Fülle an Gegenparteien. Durch solche Verbesserungen bei den Derivaten seien einige der Bedenken, die Blackrock in der Vergangenheit hegte, nun ausgeräumt. Es seien aber auch keine weiteren neuen Swap-Produkte geplant, teilt Blackrock laut "Financial Times" mit.

Ein möglicher Grund für die Auflage eines Swap-ETFs auf den S&P500-Index könnte u.a. auch sein, dass über die Vermeidung von US-Quellensteuern Swap-ETFs Performancevorteile gegenüber physisch replizierten ETF erzielen können. "Institutional Money" hat darüber in der Printausgabe 2019/2 berichtet. Nachzulesen HIER. (ert)/(aa)

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