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Invesco: Synthetische ETFs können Performancevorteile bringen

Laut einer Invesco-Analyse haben synthetische ETFs während den Corona-Marktturbulenzen und darüber hinaus mit starker Performance aufgezeigt.

Gary Buxton, Invesco
Gary Buxton, Invesco© Invesco

Vielleicht ist der schlechte Ruf von synthetisch replizierten ETFs bei Investoren unbegründet. Denn synthetische ETFs, mit denen Investoren die Wertentwicklung der wichtigsten US-amerikanischen und globalen Aktien-Benchmarks abbilden können, haben laut Invesco in den zurückliegenden zwölf Monaten nennenswerte Überrenditen bei einem niedrigeren Tracking Error im Vergleich zu physischen ETFs erzielt. Dieser Zeitraum war durch zwei gegensätzliche Marktbewegungen geprägt: den Absturz der Aktienmärkte zum Höhepunkt der Covid-19-Krise im März und April und die anschließende Rally.

Der Asset Manager aus Atlanta hat die Performance der S&P 500, MSCI USA und MSCI World Indizes sowie die zugehörigen Anlageflüsse in diesem Zeitraum genauer analysiert. Der Invesco S&P 500 UCITS ETF ist der größte synthetische ETF in Europa, mit einem verwalteten Vermögen von 10,4 Milliarden US-Dollar. Mit fast einer Milliarde US-Dollar an neuen Anlagegeldern bis Mitte September konnte der Index in diesem Jahr höhere Zuflüsse als irgendeines seiner europäischen Konkurrenzprodukte verbuchen, während der restliche S&P 500 UCITS ETF Sektor fast sieben Milliarden US-Dollar an Abflüssen verzeichnete. Das könnte an der Performance liegen.

Wie von Invesco gelieferte Daten zeigen, haben die synthetisch replizierenden S&P 500, MSCI USA und MSCI World UCITS ETFs von Invesco in den zwölf Monaten bis Ende August 2020 eine Outperformance von 0,24 Prozent, 0,31 Prozent bzw. 0,12 Prozent gegenüber dem Durchschnitt ihrer größten physischen Konkurrenzprodukte geliefert. "Die Tatsache, dass diese ETFs auch über die letzten drei Jahre um 0,71 Prozent, 0,64 Prozent bzw. 0,18 Prozent besser performt haben als ihre größten physischen Wettbewerber unterstreicht die langfristig bessere relative Wertentwicklung synthetischer Produkte", erklärt Invesco in eigener Sache.

Christopher Mellor, Head of EMEA ETF Equity & Commodity Product Management bei Invesco, sagte: „Aufgrund der inhärenten Vorteile dieser Produkte im Vergleich zu physischen ETFs hält Invesco synthetische ETFs seit Langem für die bessere Wahl, um Zugang zu bestimmten Märkten zu erhalten. Einer dieser Vorteile ist das Potenzial für konsistente Mehrerträge bei einem geringen Tracking Error auch unter schwierigen Marktbedingungen.“

Niedriger Track Record
Besonders deutlich wurde die geringe Abweichung synthetischer ETFs von der Benchmark-Performance laut Invesco während der Coronakrise, als sich die Tracking Errors physischer ETFs auf den MSCI World im Zeitraum 31. Januar bis 30. April 2020 auf 0,10 Prozent verdoppelten. Dagegen zeichneten sich synthetische ETFs in diesem Zeitraum durch gleichbleibend geringere Wertschwankungen gegenüber dem Markt aus.

„In der Vergangenheit stand die synthetische Replikation häufig in der Kritik und einige unserer Wettbewerber haben sich stark gegen diese Replikationsmethode ausgesprochen oder mit der Zeit auf die physische Replikation umgestellt,“ sagte Gary Buxton, Head of EMEA ETFs and Indexed Strategies bei Invesco. „Wir dagegen haben uns durchweg darauf konzentriert, unseren Investoren bestmögliche Ergebnisse zu liefern – ob durch physische oder synthetische Replikation oder auch ein aktives Management.“

Mellor ergänzte: „Unabhängig von der Replikationsmethode oder dem Anlagestil ist ein robustes Risikomanagement unverzichtbar. Dies ist ein häufiger Kritikpunkt von Investoren gegenüber anderen synthetischen Produkten. Wir haben die diesbezüglichen Sorgen der Anleger durch ein innovatives Modell mit mehreren Swap-Vertragspartnern adressiert – dieses reduziert das Risiko durch Ausfälle einzelner Gegenparteien. Außerdem verwenden wir den Aktienkorb nicht als Sicherheit, sondern als Haupttreiber des Anlageertrags, während die Swaps nur etwaige Differenzen ausgleichen sollen.“

Ausnahme bei der Quellensteuer
Im Gegensatz zu physischen ETFs nutzen synthetische Produkte Swaps für eine effizientere Indexabbildung. Nach US-amerikanischer Gesetzgebung sind Swaps auf Indizes mit tiefen und liquiden Futures-Märkten wie den S&P 500 von Quellensteuern auf Dividenden ausgenommen. Während ein in Europa aufgelegter, physisch replizierender S&P 500 ETF generell maximal 85% der Dividendenrendite erhält, kann ein synthetischer Fonds theoretisch bis zu 100 Prozent der Bruttodividende vereinnahmen.

30 Basispunkte Mehrertrag
Angesichts einer Dividendenrendite des S&P 500 von rund 1,9 Prozent (2% im Schnitt der letzten zehn Jahre) bedeutet diese Steuerbefreiung, dass synthetisch replizierende Fonds potenziell einen jährlichen Mehrertrag von bis zu 30 Basispunkten erzielen können.

Kostenfaktor
Ein weiterer Faktor, der für ETFs insgesamt, aber besonders für synthetische Modelle spricht, sind die Kosten. Die UCITS-ETFs von Invesco auf den S&P 500 (0,05% p.a.), MSCI USA (0,05% p.a.) und MSCI World (0,19% p.a.) gehören laut dem Produtkanbieter zu den kostengünstigsten ETFs auf diese wichtigen Benchmark-Indizes in Europa.

„Wir behaupten nicht, dass eine Replikationsmethode die beste für alle Märkte ist, sondern zeigen lediglich auf, wie wichtig es ist, potenzielle Vorteile zu nutzen, ohne Abstriche beim Risikomanagement zu machen“, betont Gary Buxton. „Deshalb bieten wir Investoren sowohl physische als auch synthetische ETFs. Entscheidend ist, mit welchem Produkt wir in der jeweiligen Situation die besten Ergebnisse für unsere Investoren erzielen können.“

Leser von "Institutional Money" konnten sich darüber bereits in der Printausgabe 2019/2 informieren. Nachzulesen HIER. (aa)

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