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ETFs für eine globale Nahrungsmittelkatastrophe

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat die Welt mehrfach in Aufruhr versetzt, mit beunruhigenden Themen wie Gewalt und Menschenrechtsverletzungen. Eine globale Nahrungsmittelkrise könnte bevorstehen, aber einige ETFs können dabei helfen, die möglichen Auswirkungen erfolgreich zu bewältigen.

© Andrii Yalanskyi / stock.adobe.com

Auf die Ukraine und Russland zusammen entfallen zwölf Prozent der gehandelten Kalorien, darunter 28 Prozent des Weizens, 29 Prozent der Gerste, 15 Prozent des Mais und 75 Prozent des Sonnenblumenöls, so ein Artikel in "The Economist". Die Unterbrechung der weltweiten Lebensmittelversorgung dürfte auch die Inflation anheizen, schreibt Hether Bell von der Plattform etf.com.

In dem Economist-Artikel wird auch darauf hingewiesen, dass die gestiegenen Lebensmittelpreise die Ernährungsunsicherheit von zuvor 440 Millionen Menschen auf nunmehr 1,6 Milliarden erhöht haben. Dazu kommt, dass 250 Millionen Menschen buchstäblich am Rande einer Hungersnot stehen. Das deutet darauf hin, dass die Lebensmittelinflation nicht verschwinden wird. Um sich zumindest teilweise gegen die Bedrohung abzusichern, die die Nahrungsmittelinflation für das Vermögen mit sich bringt, könnten ETFs helfen.

Zu berücksichtigende Aktien-ETFs
Der einfachste Weg ist die Suche nach einer Long-Only-Aktienstrategie, und in diesem Bereich gibt es einige Angebote, von denen das größte der zwei Milliarden US-Dollar schwere VanEck Agribusiness ETF (MOO) ist. Außerdem gibt es den iShares MSCI Global Agriculture Producers ETF (VEGI) mit einem Volumen von 297 Millionen US-Dollar und den Invesco Dynamic Food & Beverage ETF (PBJ) mit einem Volumen von 293 Millionen US--Dollar.

Vergleich von Kosten und Handelbarkeit
MOO hat eine Kostenquote von 0,56 Prozent, während VEGI 0,39 Prozent in Rechnung stellt. PBJ ist mit 0,63 % am teuersten. Das durchschnittliche tägliche US-Dollar-Handelsvolumen von MOO ist mit 39,5 Millionen US-Dollar etwa fünfmal so hoch wie das von VEGI. Der MOO ist älter und etablierter, da er bereits Mitte 2007 aufgelegt wurde, während der VEGI erst Anfang 2012 auf den Markt kam. PBJ ist der älteste Fonds, der Mitte 2005 aufgelegt wurde; sein durchschnittliches tägliches US-Dollar-Handelvolumen beträgt 9,28 Millionen US-Dollar.

Look Through
MOO hat jedoch nur 56 Titel im Portfolio gegenüber 143 bei VEGI. Beide haben eine Gewichtung von fast 60 Prozent in den USA (58,75 % für VEGI und 60,39 % für MOO). Kanada und Norwegen belegen die Plätze 2 und 3 für VEGI mit 9,39 Prozent bzw. 5,42 Prozent. Bei MOO liegt Deutschland mit 9,61 Prozent und Kanada mit 6,43 Prozent vorn. Während Norwegen mit einer Gewichtung von 5,31 Prozent bei MOO das viertgrößte Land ist, findet sich Deutschland bei VEGI nicht einmal unter den Top-10-Ländern. PBJ ist ein ausschließlich US-amerikanischer Fonds mit nur 31 Titeln.

Ziemlich große Sektorunterschiede
Ein Blick auf die zugrundeliegenden Sektoren dieser Fonds zeigt, dass die Nahrungsmittel verarbeitende Industrie sowohl bei MOO als auch bei VEGI den größten Sektor darstellt, basierend auf dem Thomson Reuters-Klassifizierungssystem, wobei dieser Sektor bei MOO mit 47 Prozent und bei VEGI mit 61 Prozent gewichtet ist. Die verarbeitende Industrie ist mit lediglich elf Prozent in PBJ gewichtet und dort der drittgrößte Sektor.

Top 3-Sekoren der drei ETFs

Quelle: etf.com

MOO und VEGI weisen 33 gemeinsame Aktien auf, haben aber nur fünf bis sechs mit PBJ gemeinsam. Zu den zehn größten Beteiligungen von MOO und VEGI gehören Deer & Co, Nutrien Ltd, Archer-Daniels-Midland Co, Corteva Inc. und Mosaic Co. Von diesen Unternehmen zählt PBJ nur Archer-Daniels-Midland zu seinen Top 10.

Unterschiede beim Faktorexposure
Betrachtet man das Faktorexposure der drei Aktienfonds, so ist eine gewisse Ähnlichkeit festzustellen, schreibt Bell. Die drei wichtigsten Faktoren für MOO sind Momentum mit 0,69, Small Cap mit 0,22 und Low Vol mit 0,14. Bei VEGI sind die drei wichtigsten Faktoren Momentum mit 0,88, Small Cap mit 0,33 und Value mit 0,13. Die drei wichtigsten Faktoren bei PBJ sind Small Cap mit 0,94, Low Vol mit 0,89 und Momentum mit 0,57. (kb)

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