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Zyklische Aktien: Welche Segmente derzeit interessant bewertet sind

Ein Portfoliomanager des Oddo BHF Polaris Balanced geht der Frage nach, ob und wann zyklische Aktien ein Comeback feiern könnten und auf was Investoren im Speziellen achten sollten.

Tilo Wannow, Oddo BHF AM
Tilo Wannow, Oddo BHF AM© Oddo BHF Asset Management

In jüngster Zeit wurden die Aktienmärkte von strukturell wachsenden Technologietiteln und dem KI-Boom angetrieben. Nachdem die Gefahr einer unmittelbaren Rezession gebannt zu sein scheint, stellen sich für manchen institutionellen Investoren nun die Frage, ob die Zeit für zyklische Aktien gekommen ist. Entsprechende Investitionen in Sektoren wie Banken, Immobilien oder Rohstoffe sollen es ermöglichen, sich nach einer Dürrephase für den folgenden Aufschwung zu positionieren. „Eine Beimischung zyklischer Aktien kann aber nach unserer Analyse Mehrwert bieten, wenn ein paar Aspekte des Risikomanagements beachtet werden“, schreibt Tilo Wannow, Portfoliomanager des Oddo BHF Polaris Balanced, in einem aktuellen Marktkommentar.

Risiken genau analysieren
Sinnvoll sei es, wenn die gewählten Aktien eine geringe Korrelation zu anderen Portfoliobestandteilen aufwiesen. Branchen mit langfristig übergeordneten Wachstumstrends seien zu bevorzugen. Zyklische Tiefs liegen dann in der Regel deutlich über dem letzten unteren Wendepunkt und Boomphasen führen zu neuen Verlaufshochs der Gewinne und Cashflows.

„Zuletzt sollte man innerhalb zyklischer Branchen auf unternehmensspezifische Sicherheitsnetze achten, zum Beispiel eine gesunde Bilanzstruktur oder einen hohen Anteil wiederkehrender Erlöse“, so Wannow. Bei Beachtung dieser Punkte sei das Risiko für Anleger überschaubar.

Sollte die vorerst abgesagte Rezession mit Verspätung doch eintreten, könnten sich die Gewinnerwartungen zyklischer Unternehmen als zu optimistisch herausstellen. Das gelte insbesondere bei wenig strukturellen Wachstumstreibern und brancheninternem Wettbewerbsdruck.

Langfristige Outperformance
„Die langfristige Outperformance von Small Caps im Vergleich zu Large Caps ist wissenschaftlich belegt“, betont der Portfoliomanager von Oddo BHF. Besonders deutlich lasse sich dieser Effekt in Europa nachweisen, während die USA in den vergangenen 10 bis 15 Jahren stärker durch die Big-Tech-Unternehmen geprägt worden sei. Historische Daten verdeutlichen, dass Small Caps im Laufe der Zeit eine robuste Performance erzielen, was auf ihre Fähigkeit zurückzuführen ist, von Wachstumsmöglichkeiten in verschiedenen Sektoren zu profitieren.

Interessante Segmente
„In einigen Teilbereichen des Marktes lassen sich Anzeichen einer positiven Kombination aus zyklischem Gewinntief, strukturellem Wachstum und gesunden Bilanzrelationen erkennen“, schreibt Wannow. Dies sei zum Beispiel in defensiveren Bereichen des Chemiesektors wie in der Lebensmittelchemie, in Teilbereichen des Halbleitermarktes wie auch in der Industrieautomation zu beobachten. Auch bei Anbietern von Laborausrüstung sollten sowohl die kurzfristigen als auch die langfristigen Trends nach oben zeigen. (aa)


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