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Wie viele Zwerge auf einen Riesen kommen

Wie diversifiziert sind Branchen-ETFs und -Fonds? Können Investoren mit ihnen effektiv streuen, weil sich das Investment auf viele unterschiedliche Unternehmen verteilt? Das hängt vom Sektor ab, sagt Sven Lehmann von HQ Trust.

Sven Lehmann, Fondsmanager bei HQ Trust
Sven Lehmann, Fondsmanager bei HQ Trust© HQ Trust

Der Wirtschaftsmathematiker Sven Lehmann, Portfoliomanager bei HQ Trust, hat sich die aktuelle Zusammensetzung der elf Sektoren des MSCI ACWI angeschaut: Wie stark dominiert das größte Unternehmen die Branche? Und wie viele „kleine“ Unternehmen müssten sich zusammentun, das größte aufzuwiegen? Die Ergebnisse unterscheiden sich erheblich.

Branchenspezifische Größenunterschiede
Um das Gewicht der Sektorschwergewichte aufzubringen, müssen sich zum Teil sehr viele der kleinen Unternehmen zusammentun. Wie viele, zeigt die folgende Grafik:

Quelle: Refinitv, HQ Trust

Erkenntnisse
„Besonders groß ist das Ungleichgewicht in der Kommunikationsbranche, die 173 Unternehmen umfasst: Die beiden Anteilsklassen von Alphabet machen hier fast ein Drittel des Börsenwerts aus“, stellt Sven Lehmann fest. Und weiter: „Um auf den gleichen Börsenwert wie Alphabet zu kommen, benötigt man die 160 kleinsten Unternehmen des Sektors – das sind 92,5 Prozent der Aktien des Sektors. In der IT-Branche braucht es 84 Prozent der Aktien, um Apple aufzuwiegen. Bei den Nicht-Basiskonsumgütern sind es knapp 80 Prozent, um auf das Gewicht von Amazon zu kommen.“

Am besten streuen Investoren im Bereich Industrie
Das Branchenschwergewicht Union Pacific macht hier gerade einmal 2,7 Prozent des Sektors aus. Umgerechnet sind das 31,7 Prozent der Branchenleichtgewichte. (kb)

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