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Wie es nach Aufholjagden an der Börse weitergeht

War da überhaupt etwas? Mit Blick auf die meisten globalen Aktienindizes könnten Investoren sich diese Frage tatsächlich stellen: Dax & Co. notieren wieder auf dem Stand von vor der Coronakrise, der Technologieindex Nasdaq 100 stieg sogar auf ein neues Allzeithoch.

Sven Lehmann, Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend
Sven Lehmann, Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend© HQ Trust

Doch da war was: Die Coronakrise bescherte den Märkten den schnellsten Absturz, aber auch eine der schnellsten Aufholjagden der Börsengeschichte. Doch wie ging es in der Historie nach einer solchen Rallye weiter?

Sven Lehmann, Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend, hat analysiert, wie sich der S&P 500 nach den schnellsten 50 Tages-Rallyes seit dem Jahr 1927 entwickelt hat. Dazu ermittelte er die Performance 22 Handelstage (ein Börsenmonat), 65 (drei Börsenmonate), 130 (Börsenhalbjahr) sowie 260 Handelstage (Börsenjahr) nach einer solchen Rallye.

Wie ging es nach rasanten Rallyes weiter?
Bei der Betrachtung der Ergebnisse fallen die Unterschiede zwischen den neun Rallyes vor und den elf Rallyes nach dem Zweiten Weltkrieg auf. Dies illustriert die folgende Grafik:

Unterschiedliche Reaktionen
„Die zukünftige Performance war im Mittel vor dem Zweiten Weltkrieg unterdurchschnittlich, danach aber überdurchschnittlich“, stellt Sven Lehmann fest. „Bei den neun Rallyes vor dem Zweiten Weltkrieg lag die Performance im Schnitt bei 38,8 Prozent. Allerdings ging es in der großen Depression nach der Rallye in sämtlichen betrachteten Zeiträumen wieder abwärts. Auf Sicht eines Börsenmonats verlor der S&P 500 in diesen neun Fällen im Schnitt 1,3 Prozent. Nach einem Börsenjahr waren es im Mittel 7,2 Prozent.“

Ganz anders sah es dagegen in den Jahren nach 1945 aus
Lehmann dazu: „Bei den elf Rallyes seit dem Zweiten Weltkrieg lag die Performance im Schnitt bei 24,1 Prozent. Danach ging es in sämtlichen betrachteten Zeiträumen weiter aufwärts. Auf Sicht eines Börsenmonats gewann der S&P 500 im Schnitt 0,4 Prozent, nach einem Börsenjahr waren es im Mittel 15,4 Prozent.“

Und wie geht es dieses Mal weiter?
Von einer großen Depression geht HQ Trust jedenfalls - wie die meisten Marktbeobachter - nicht aus. (kb)

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