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Weiterer Asset Manager reduziert Gebühren auf breiter Front

Der Vermögensverwalter Dimensional ruft eine Rabattrunde aus. Bei fast der gesamten Palette sollen die Kosten sinken. Die US-Gesellschaft liegt damit im Branchentrend. Bei passiven wie bei aktiven Fonds purzeln seit Jahren die Gebühren.

© Jakub Jirsák / stock.adobe.com

Die Gesellschaft Dimensional Fund Advisors senkt bei ihrem irischen und dem britischen Fondssortiment die Gebühren. Im Schnitt würden die Kosten um zwölf Prozent gekappt, teilt der Asset Manager mit. Demnach sollen bei immerhin 93 Prozent des verwalteten Vermögens die Preise sinken. Die neuen Tarife treten ab 4. Mai in Kraft. Das 1981 gegründete US-Haus verwaltet umgerechnet mehr als 492 Milliarden Euro in sehr breit streuenden Fonds, die ganze Anlageklassen abdecken, etwa globale Aktien, europäische Nebenwerte oder Schwellenländertitel.

"Wir waren immer der Ansicht, dass die Kontrolle der Kosten eine wichtige Disziplin für Investoren ist", begründet John Romiza, Co-Vorstandschef von Dimensional in Großbritannien, den Schritt. "Diese umfassende Gebührensenkung auf einige unserer beliebtesten Fonds folgt Reduzierungen im Jahr 2015, 2019 und 2020 und zeigt unser Engagement zur Disziplin der Kostenkontrolle." Co-Vorstandschef Nathan Lacaze ergänzt: "Seit vierzig Jahren hat Dimensional seine Anlagelösungen, Systeme und -Prozesse verfeinert, und weiterentwickelt und versucht, diese Effizienz und Vorteile an seine Kunden weiterzugeben."

Harter Wettbewerb, kritische Aufseher
Die Gebührensenkung des US-Hauses reiht sich in den branchenweiten Trend ein. Durch die harte Konkurrenz kostengünstiger, börsengehandelter Fonds (ETFs) fallen seit Jahren die Preise. Zuletzt senkte etwa Matthews Asia bei seinen Aktienfonds die Gebühren. Zudem zeigte jüngst eine Auswertung der Ratinggesellschaft Morningstar, dass Gebühren europäischer Fonds über die vergangenen sieben Jahren im Schnitt um fast ein Fünftel gefallen sind. Im ETF-Lager tobt der Preiskampf besonders vehement. Hier purzelten die Kosten seit 2013 um 30 Prozent. Bei den aktiven Pendants sanken im selben Zeitraum im Schnitt um 17 Prozent.

Auch vonseiten der Aufseher wächst der Druck auf die Industrie. Die europäische Finanzaufsicht ESMA startete zu Jahresbeginn eine großangelegte Untersuchung der Kosten und Gebühren von UCITS-Fonds in der Europäischen Union. Demnach wollen die europäischen Aufseher zusammen mit den nationalen Behörden abklopfen, ob sich die Fondsanbieter an die Richtlinien halten oder ihren Kunden unbotmäßige Gebühren in Rechnung stellen. Damit solle letztendlich der Anlegerschutz in der EU verbessert werden. (ert)

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