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Was passiert am Hexensabbat mit Aktien?

Viermal im Jahr - am dritten Freitag der Monate März, Juni, September und Dezember - laufen die Kontrakte für die Aktienindexfutures, Aktienindexoptionen, Aktienfutures und Aktienoptionen aus. Auch viele nicht-amerikanische Kontrakte wie der Dax-Future enden an diesem Tag.

Dimitir Speck (Bild), Gründer und Head Analyst von Seasonax, emfpiehlt: "Bleiben Sie am Hexensabbat gelassen, aber achten Sie auf die Chancen davor!"
Dimitir Speck (Bild), Gründer und Head Analyst von Seasonax, emfpiehlt: "Bleiben Sie am Hexensabbat gelassen, aber achten Sie auf die Chancen davor!"© interfoto

Zu bestimmten Zeiten – auch „triple witching hours“ genannt – stellen viele Investoren ihre bestehenden Kontrakte glatt, was zu hohen Handelsaktivitäten führt. Der viermal jährlich stattfindende Hexensabbat wird auch „dreifacher“ oder „großer Hexensabbat“ genannt beziehungsweise im Englischen „quadruple witching day“ – abgekürzt „quad witching day“ – oder traditionell „triple witching day“.

Am 18. Juni 2021 ist es somit wieder so weit: Viele Kontrakte laufen an diesem Hexensabbat aus. Wie beeinflusst das die Kurse? Welchen Effekt hat der Hexensabbat auf Aktien? Dimitri Speck, einer der Gründer und Geschäftsführer der auf Saisonalität in ihrer gesamten Bandbreite spezialisierten Investmentboutique Seasonax, hat die Auswirkung des Hexensabbats auf Aktien untersucht. Das Ergebnis ist in dem nachfolgenden Saisonalitäts-Chart zusammengefasst.

Mittlerer Verlauf des S&P 500 Index 15 Tage vor und nach dem Hexensabbat
Errechnet wurde er über die vergangenen 15 Jahre (2006 bis 2021), in denen insgesamt 59 dreifache Hexensabbat-Verfallstermine stattfanden. Die horizontale Skala zeigt die Anzahl der Tage vor und nach dem Hexensabbat, die vertikale den durchschnittlichen Verlauf in
Prozent. Mit Orange ist der Hexensabbat selbst markiert.

Quelle: Seasonax

Erkenntnisse
Der Chart lässt erkennen, dass der S&P 500 ab dem sechsten Tag vor bis zum Vortag des Hexensabbat typischerweise steigt (markierter Bereich). Der durchschnittliche Anstieg während dieses Zeitraums von fünf Handelstagen betrug 0,58 Prozent. Er fand in 42 der 59 Fälle statt.
Speck dazu: "Man sieht aber auch, dass die Kurse am Hexensabbat selbst typischerweise rückläufig ist. Das ist insbesondere für die vielen Investoren von Bedeutung, die nicht rollen, sondern am Hexensabbat ihre Position schließen. Sofern man long ist, sollte man erwägen, diese Positionsschließung am Vortag zu tun. Insgesamt ist die Woche des dreifachen Hexensabbats typischerweise freundlich – bis auf den letzten Tag, den Hexensabbat selbst." (kb)

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