Logo von Institutional Money
| Märkte

Warum sich ein Einstieg auch nach einem Allzeithoch im S&P 500 lohnt

Sven Anders, Investment-Spezialist für US-Aktien bei J.P. Morgan Asset Management, sieht keinen Grund, aktuell geplante Investments in US-Aktien zu verschieben. Dass ein Investment in US-Aktien unabhängig von aktuellen Allzeithochs erfolgen kann, belegt eine Analyse von J.P. Morgan Asset Management.

Sven Anders, Investment-Spezialist für US-Aktien bei J.P. Morgan Asset Management
Sven Anders, Investment-Spezialist für US-Aktien bei J.P. Morgan Asset Management© Anton Altendorfer

Viele Aktienindizes weltweit eilen in diesem Jahr von Allzeithoch zu Allzeithoch. Der DAX übersprang am 19. September erstmals die Marke von 19.000 Punkten, der S&P 500 erreichte ebenfalls am 19. September ein neues Allzeithoch mit über 5.700 Punkten. Ursache war die mit 0,5 Prozentpunkten hoch ausgefallene Zinssenkung der US-Notenbank Fed am selben Tag. Mit einer Performance von rund 21 Prozent liegt der S&P 500 in diesem Jahr deutlich vor dem DAX mit rund 14 Prozent per 26.9.2024. Lohnt sich jetzt noch der Einstieg oder heißt es besser abzuwarten, bis ein möglicher Rückschlag neue Einstiegschancen bietet?

Sven Anders, Investment-Spezialist für US-Aktien bei J.P. Morgan Asset Management, sieht keinen Grund, aktuell geplante Investments in US-Aktien zu verschieben. Dass ein Investment in US-Aktien unabhängig von aktuellen Allzeithochs erfolgen kann, belegt zudem eine Analyse von J.P. Morgan Asset Management.

Analyse S&P 500: Hohe Wahrscheinlichkeit für positive Performance nach Allzeithoch
Für die Analyse wurde die Performance des S&P 500 jeweils drei, sechs, zwölf und 24 Monate nach dem letzten Allzeithoch untersucht. Die Daten erfassen den Zeitraum von 1950 bis Januar 2024. Demnach lag der S&P 500 in 67 Prozent der Fälle drei Monate nach dem letzten Allzeithoch im Plus. Sechs Monate nach dem letzten Allzeithoch lag der S&P 500 in 73 Prozent, 12 Monate nach dem letzten Allzeithoch in 71 Prozent, und 24 Monate nach dem letzten Allzeithoch sogar in 82 Prozent der Fälle im Plus. Die durchschnittliche Performance betrug drei Monate nach dem Erreichen des jüngsten Allzeithochs 1,7 Prozent, sechs Monate danach waren es 4,1 Prozent, zwölf Monate danach 8,2 Prozent und 24 Monate danach sogar 16,4 Prozent.

Résumé
„Die Auswertung zeigt, dass sich Investoren nicht von aktuellen Allzeithochs abschrecken lassen sollten. Es gilt bei Aktien stets die Devise, je länger der Anlagezeitraum, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer positiven Performance“, erklärt Investment-Experte Sven Anders. „Gerade für Anleger, die angesichts neuer Allzeithochs ‚Höhenangst‘ bekommen, dürfte es eine vertrauensbildende Information sein, dass nur drei Monate nach dem letzten Allzeithoch des S&P die Wahrscheinlichkeit bereits so hoch ist, im positiven Bereich zu liegen“, führt Sven Anders aus. Es gelte insofern die Devise „Nach dem Allzeithoch ist vor dem Allzeithoch“: Alleine seit Anfang des Jahres hat der S&P 500 bereits 40 Allzeithochs gesehen. Wer also schon beim ersten Allzeithoch 2024 zurückgeschreckt wäre, hätte die weitere starke Rallye der US-Aktien nicht mitgemacht.

Über die letzten 30 Jahre zeigt sich sogar, dass der Ertrag einer Investition – egal ob an einem beliebigen Tag oder an einem Rekordhochtag – ungefähr gleich ist, wobei mit steigender Investmentdauer die Anlage an einem neuen Allzeithoch höhere kumulierte Gesamterträge ermöglicht. „Statt zu versuchen, den Markt zu ‚timen‘, ist es wichtiger, überhaupt in den Markt einzusteigen, und vor allem, auch in stürmischeren Marktphasen investiert zu bleiben. Kurzfristig kann es immer zu Schwankungen kommen, langfristig hat der US-Markt bisher aber stets die Tendenz, nach oben zu laufen“, betont Sven Anders.

Breiter US-Aktienmarkt mit Nachholpotential
Die Rallye in den USA sieht Anders aktuell auch noch nicht am Ende, da es den Unternehmen dort weiterhin gut gehe. „Kürzlich haben wir unsere Prognose für die Unternehmen im S&P 500 für dieses Jahr von zwölf auf 13 Prozent Gewinnwachstum angehoben, für 2025 gehen wir auch von rund 13 Prozent Gewinnwachstum aus“, erklärt Anders. Zwar sei die Kursentwicklung des S&P 500 vor allem von den „Glorreichen Sieben“ angetrieben worden, doch rechnet Anders mit einem Comeback vom Rest des US-Marktes zum Ende des Jahres. „Die Bewertungen im S&P 500 sind per se nicht teuer. Rechnet man die Top-10-Aktien aus dem Index heraus, ergibt sich ein ganz anderes Bild, das Nachholpotential des breiten US-Marktes aufzeigt“, analysiert Anders. „Abwarten lohnt sich nicht für Anleger. Prinzipiell ist es gleich, wann man einsteigt. Die Chancen auf weitere Allzeithochs in diesem Jahr sind gegeben“, fasst Sven Anders die Situation zusammen.

(kb)

Dieses Seite teilen