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Warum KDax, Eurostoxx 50 gute Chance haben, den MSCI World zu schlagen

Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest sieht Europa als Gewinner der kommenden Jahre an und führt dafür fünf gewichtige Gründe ins Treffen. Die relative Unterbewertung Europas ist jedenfalls eklatant und allein schon unter Mean Reversion-Aspekten interessant.

Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest
Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest© Wellenreiter-Invest

Die Aktienmärkte des Euroraums könnten gerade ihr relatives Tief im globalen Finanzmarktwettstreit mit den USA und Asien sehen. Investmentchancen in den Euroraum könnten sich demnach für die kommenden Jahre abzeichnen.

Die Gründe
Zum Einen befindet sich das Verhältnis von Kurs-Dax (KDAX) zum S&P 500 Index auf einem 50-Jahres-Tief, wie der folgende Chart bestätigt.

Des Weiteren merkt Rethfeld an, dass sich laut der Fondsmanager-Umfrage der Bank of America die Allokation in Euroraum-Aktien mit einer Untergewichtung von 17 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2012 befindet.

Der dritte Punkt, der für europäische Aktien in den kommenden Jahren spreche, sei ein mögliches Einpendeln des Renditespreads Italien-Deutschland im Bereich von 100 bis 200 Basispunkten.

Nicht zu vergessen ist insgesamt eine Beruhigung in der europäischen Peripherie. Die dortigen Renditen liegen auf zuvor nicht gesehenen Niedrigniveaus. Das illustriert der folgende Chart. Im Zeitraum von 2003 bis 2007 (siehe Pfeil), als die europäischen Renditen nur geringe Spreads auswiesen, stiegen europäische Aktien stärker als US-Aktien.

Merkel-Macron-Plan
"
Der Merkel-Macron-Plan ist mehr als ein Wiederaufbaufonds, das schreibt die FAZ zurecht", meint Rethfeld. "Friedrich Merz findet abwägende Worte, die allerdings auch die Schwierigkeiten gut beschreiben. Einerseits ist seine Aussage zu erwähnen, dass „von Anfang an klar gewesen sei, dass die Wirtschafts- und Währungsunion auf Dauer nicht ohne eine politische Union bestehen könne.“ Andererseits möchte Merz keine europäische Transferunion."

Was also folgt auf die Belastungen Europas der 2010er-Jahre?
Weitere Auseinandersetzungen im Euroraum oder eine unter dem Druck der Coronakrise und des Brexits zustande kommende Einsicht, dass ein engeres, gemeinsames Handeln eine Win-Win-Situation für alle Mitgliedstaaten im globalen Wettbewerb mit sich bringen könnte? "Der politische Wille dürfte ausschlaggebend sein", ist Rethfeld überzeugt. "Wir haben in allen Jahresausblicken der 2010er-Jahre – als der Euro teilweise stark unter Beschuss stand – betont, dass wir den Euro in seiner Existenz nicht als gefährdet ansehen. Wir bleiben bei dieser Meinung."

Zyklischer Aufschwung hilft den europäischen Aktien stärker
Der fünfte Grund für ein Comeback von Europas Aktien sei der, dass diese von einem zyklischen Aufschwung stärker als US-Aktien profitieren dürften, da Europa - und gerade auch Deutschland - stärker auf Industrie- und Investitionsgüter ausgerichtet sei, so Rethfeld weiter.

These
Diese lautet: KDAX und Eurostoxx 50 haben eine gute Chance (siehe obigen Chart), den MSCI World Index nach Corona über lange Jahre outzuperformen. (kb)

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