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Warren Buffett führt bei Alleghany-Deal Wall Street-Banker vor

Das Orakel aus Omaha hat zugeschlagen: Zwölf Milliarden US-Dollar lässt sich der Altmeister der gepflegten Geldanlage den Erwerb des Versicherers Alleghany kosten. Aus seiner Abneigung gegen Investmentbanker macht Buffett dabei kein Hehl. Am Übernahmepreis wird sichtbar, wieviel sie mitschneiden.

Warren Buffett hat nichts von seiner Schärfe verloren.
Warren Buffett hat nichts von seiner Schärfe verloren.© Bloomberg

Warren Buffetts Verachtung für Wall-Street-Banker ist legendär. In seinem jährlichen Brief an die Aktionäre seiner Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway nannte der heute 91-jährige vor einigen Jahren diese Spezies “Geldverschwender” mit ihren “vielen Mäulern mit teuren Geschmäckern, die nach Futter verlangen”.

Gebühren sichtbar gemacht
Seine nun geplante zwölf Milliarden US-Dollar schwere Übernahme der Versicherung Alleghany gab ihm Gelegenheit, dieser Verachtung subtil Ausdruck zu verleihen: mit einer symbolischen Preisgestaltung, die die Gebühren sichtbar macht. Berkshire bot in den Verhandlungen mit Alleghany nämlich 850 US-Dollar je Aktie, machte aber von Anfang an klar, dass das Honorar für einen Finanzberater von Alleghanys Aktionären bezahlt werden müsse. Abzüglich der 27 Millionen US-Dollar, die offenbar für Goldman fällig werden, belief sich das von Berkshire veröffentlichte Angebot deshalb nicht auf 850 US-Dollar, sondern auf genau 848,02 US-Dollar.

Jeder, der nach dem Grund für den krummen Betrag sucht, stößt dann zwangsläufig auf die satten Gebühren der Investmentbanker. (kb)

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