Logo von Institutional Money
| Märkte

Wandelanleihen: Back to the Future

Die Zinswende war und ist ein anspruchsvoller, aber notwendiger Anpassungsprozess in den vergangenen Monaten – auch für die Anlageklasse Wandelanleihen. Nach Berechnungen des Wiener Asset Managers Convex Experts führte dieser zu einer eher seltenen, aber hoch interessanten Entwicklung.

MMag. Bernhard Birawe, einer der drei Geschäftsführer der Wandelanleihen-Boutique Convex Experts
MMag. Bernhard Birawe, einer der drei Geschäftsführer der Wandelanleihen-Boutique Convex Experts© Convex Experts

Nils Lesser, Geschäftsführer von Convex Experts, führt aus: „In den vergangenen 28 Jahren hat es nur drei Drei-Jahres-Perioden mit negativer Performance der Assetklasse gegeben. 2000-2002, 2006-2008 und aktuell 2021-heute.“ Jedes Mal gab es einschneidende Gründe – das Platzen der Dot-Com Blase, die globale Finanzkrise und nun die Post-Corona/Zinswende-Ära. Das illustriert die folgende Grafik:

Rollierende Drei-Jahres-Erträge bei globalen Wandelanleihen

Quelle: Bloomberg, Refinitiv, 30.12.1994 bis 31.10.2023 Wandelanleihen global in EUR-hedged.

Paul Hoffmann, zweiter Geschäftsführer bei Convex ergänzt: „Auf eine solche Ausnahmesituation folgten bislang immer überdurchschnittliche Erholungsphasen. So lag die annualisierte Rendite in den fünf Jahren nach dem Tief beim Platzen der Dot-Com Blase bei ungefähr plus zwölf Prozent. In den 25 Jahren vor Corona lieferten Globale Wandelanleihen zwischen 1995 und 2019 im Schnitt immer noch sieben Prozent pro Jahr.“

Markante Verbesserung des globalen Wandelanleihemarktes
„Die Zinswende und positive Zinsen sind gut für die Anlageklasse,“ betont Bernhard Birawe, der dritte Geschäftsführer von Convex. „Über viele Jahre waren wir abhängig von der Entwicklung der Aktien der Wandelanleiheemittenten. Nun sind wir da, wo wir herkommen und wo wir hingehören. In einer Anlageklasse, in der man für das Halten der Anleihe einen spürbaren Zins erhält und gleichzeitig eine (deutlich günstiger gewordene) Option auf den künftigen Kursverlauf der Aktie des Emittenten erwirbt.“

Hierzu ein Beispiel von Nils Lesser: „Unsere Fonds haben bei durchschnittlichen Restlaufzeiten von unter drei Jahren eine Basisverzinsung zwischen 3,5 (Convex Conservative) und 5,3 Prozent (Convex Unlimited) pro Jahr. Hierbei haben die Fonds bereits zirka 70 Prozent oder mehr in zinstragende Wandelanleihen investiert und weisen dennoch eine Aktiensensitivität von mindestens 30 Prozent auf."

Ausgewogenheit und Konvexität als Folge der Zinswende

Convex Unlimited - Quelle: Universal Investment-Gesellschaft, Bloomberg, Jefferies, 31.10.2023, * des Fondsvolumens mit Yield. *Die Basisverzinsung entspricht der fiktiven Rendite bestehend aus Kupons, Verzinsung auf Barvermögen sowie aus dem yield to best des Wertpapierbestandes bezogen auf den Nettoinventarwert vor Aktiensensitivität und Kosten.

Ist es schon soweit?
„Ob wir das Tief bereits gesehen haben, können wir nicht sagen. Was wir jedoch wissen, ist, dass sich die Ausgangslage markant verbessert hat“, so Paul Hoffmann. „Die Fed ist am oder nahe am Zinsgipfel, die EZB ebenso. Neuemissionen sind bei Wandelanleihen, gemessen an der Prämie, bereits um 25 Prozent günstiger gepreist als vor zwei Jahren und werfen bei gleichbleibender Kreditqualität bereits 200 Basispunkte mehr Kupon ab.“ „Zudem ist die Bewertung bei Wandelanleihen (hier am Beispiel Europas) so niedrig wie seit 15 Jahren nicht mehr“, ergänzt Nils Lesser.

Bewertungen auf Multi-Jahres-Tief

Quelle: BNP Paribas Research, 03.11.2023.

Convex Experts sieht sich für alle Szenarien gewappnet
„Seit 2022 ist die Zeit des Convex Conservative“, so Bernhard Birawe. In schwierigeren Zeiten bevorzugen institutionelle Investoren Investment-Grade-Qualität. Doch mittlerweile sehen wir wieder verstärkte Nachfrage nach unserer ausgewogenen Strategie des ART Top 50 Smart ESG Convertibles und sogar nach unserer dynamischen Produktvariante, dem Convex Unlimited. Allen dreien ist eins gemein: Der Basiszins hat die Konvexität massiv verbessert und wird mögliche Rückschläge am Aktienmarkt deutlich besser abfedern als vor oder während der Zinswende. Wir wären schon sehr verwundert, wenn wir in einigen Monaten rückblickend feststellen würden, dass das Ende des Jahres 2023 nicht den Beginn einer neuen Erholungsphase eingeläutet hätte.“ (kb)

Dieses Seite teilen