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Vontobel: Es drohen ungemütliche Monate an den Märkten

Der Börsensommer dürfte nicht so ruhig werden wie erwartet, meint Mark Holman von der Vontobel-Tochter Twenty Four AM. Die Delta-Variante werde vermutlich für Schwankungen sorgen.

Mark Holman, Twenty Four AM: "Möglich ist, dass sich die Erholung als nicht so stark erweisen wird wie von den Märkten zunächst erwartet."
Mark Holman, Twenty Four AM: "Möglich ist, dass sich die Erholung als nicht so stark erweisen wird wie von den Märkten zunächst erwartet."© Twenty Four AM

Nach einem turbulenten Börsenjahr 2020 könnte auch dieser Sommer für institutionelle Investoren noch Überraschungen bereithalten. Nicht unbedingt positive, wie Mark Holman, Geschäftsleiter der Vontobel-Tochtergesellschaft Twenty Four Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar erläutert. Ein Risiko sieht er darin, dass Marktteilnehmer bereits eine starke Erholung der Wirtschaft eingepreist haben. "Möglich ist jedoch, dass sich diese Erholung als nicht so stark erweisen wird, wie von den Märkten zunächst erwartet, insbesondere nach der vollständigen Wiedereröffnung der Wirtschaft", warnt er.

Auch eine weitere Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus könnte sich negativ auf die Wachstumszahlen im dritten Quartal auswirken. Dieses Szenario haben die Märkte aus Holmans Sicht unterschätzt. Die Industrieländer hoffen, dass Impfkampagnen die Sterblichkeitsraten in Grenzen halten. Doch in Ländern mit geringerer Impfquote dürften die Raten steigen, warnt der Finanzprofi. Hierzulande wiederum könnten Ansteckungen und Quarantänen Unternehmen ausbremsen. Außerdem habe die Wirtschaft ihre volle Produktionskapazität noch nicht wiedererlangt, sodass weiterhin mit gestörten Lieferketten zu rechnen sei.

Investoren vorsichtig,
Holman rechnet angesichts der andauernden Pandemie und der Ausbreitung der Delta-Variante mit Negativschlagzeilen und politischen Strategiewechseln in den kommenden Wochen. Beides dürfte "für Unruhe an den Märkten sorgen und das Wachstum hemmen", erwartet er. Allerdings betont der Experte auch, dass Anleger gut auf turbulente Zeiten vorbereitet sind. Viele haben bereits das Risiko in ihren Portfolios reduziert, andere halten höhere Cash-Quoten und warten gerade auf eine günstige Kaufgelegenheit. (fp)

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