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Von Aktienmarkt- und Gewinneinbrüchen

Derzeit wird viel darüber spekuliert, wie stark die Gewinne einbrechen werden und wann sie wieder steigen. Dass Aktienkurse der Wirtschaftsentwicklung vorauslaufen, ist bekannt. Doch hilft das bei der Einschätzung der Aktienmarktentwicklung? Nur bedingt, sagt Sven Lehmann, Fondsmanager bei HQ Trust.

 Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend 
 Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend © HQ Trust

„In den meisten Fällen brachen die Gewinne weniger stark ein und erreichten ihren Tiefpunkt auch erst nach dem Aktienmarkt“, hat Sven Lehmann, Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend, beobachtet. Er hat sämtliche Bärenmärkte des S&P 500 – Zeiträume mit einem Kursrückgang von mehr als 20 Prozent – seit dem Jahr 1871 analysiert. Der negativen Entwicklung des Aktienmarkts hat Sven Lehmann die der Gewinne gegenüber gestellt und zudem überprüft, wie sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis in diesen Phasen entwickelt hat. Das Resultat zeit die folgende Grafik.

Zeiträume des S&P 500 mit einem Rückgang von mehr als 20 Prozent
Seit 1871 gab es 16 Rückgänge des Aktienmarkts von mehr als 20 Prozent. In
den meisten Fällen brachen die Gewinne weniger stark ein als heute, konstatiert Lehmann.

Quelle: HQ Trust; Refinitiv Datastream

Durchschnittlicher Kurseinbruch bei 34 Prozent
"Die Gewinne gingen im Schnitt aber nur um 28,8 Prozent zurück. Der Tiefpunkt der Gewinne wurde im Schnitt erst sechs Monate nach dem Aktienmarkttiefpunkt erreicht“, stellt Lehmann fest. "Das letzte Mal, dass die Gewinne stärker gefallen sind als die Kurse war vor mehr als 100 Jahren – im Jahr 1919." Die Spanne der Monate bis sich der Aktienmarkt vom Tief wieder komplett erholt hatten, sei relativ groß: Sie reiche von zwei bis 152 Monaten -allerdings beziehe sich letztere Zahl auf den zweiten Weltkrieg, so der Fondsmanager weiter.

Wie sich das KGV in diesen Baissezeiten verhielt
„Das Kurs-Gewinn-Verhältnis lag im Schnitt beim Start der Bärenmärkte bei 16,8. Weil die Gewinne nicht so stark einbrachen, war lag das KGV im Tief dieser Phasen bei 12, um zum Ende dann wieder auf 14,7 zu steigen“, berichtet Lehmann. (kb)

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