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Verrückter als 2000: Buffett-Kompagnon warnt vor spekulativer Blase

Warren Buffetts Geschäftspartner Charlie Munger hält die Märkte für stark überbewertet. Er warnt vor verrückteren Zeiten als zur Dotcom-Ära der 2000er Jahre.

Charlie Munger., seit 1978 die "rechte Hand" der Investmentlegende Warren Buffett
Charlie Munger., seit 1978 die "rechte Hand" der Investmentlegende Warren Buffett© Houston Cofield / Bloomberg

Charlie Munger, Vizepräsident der Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway, hat am Freitag (3.12.) bei einer Konferenz vor stark überhitzten Märkten gewarnt. Der Vertraute Warren Buffetts verglich die aktuelle Börsenlage mit der Phase vor dem Platzen der Dotcom-Blase Anfang der 2000er Jahre, berichtet unter anderem das Online-Portal des Magazins "Capital". "Ich halte diese Ära für noch verrückter", zitiert ihn die Website.

Überbewertet sei zum Beispiel der US-Aktienmarkt: Der S&P 500 hat seinen Kurs seit dem Crash im März 2020 mehr als verdoppelt. Im Jahr 2021 sollen Anleger laut Daten der Bank of America und EPFR Global nahezu 900 Milliarden US-Dollar in Aktienfonds investiert haben. Das ist mehr Geld als in den 19 Jahren davor zusammengenommen. Grund zur Beunruhigung gibt auch die steigende Inflation – eine dadurch hervorgerufene straffere Geldpolitik durch die Notenbanken bedroht die Liquidität der Investoren.

Kryptowährungen lieber verbieten
Der 97-Jährige Munger sieht auch in Kryptowährungen eine starke Blasengefahr. Immerhin hat der Bitcoinkurs seit Pandemiebeginn sogar um 1.000 Prozent zugelegt. Munger hätte es bevorzugt, wenn Kryptowährungen nie erfunden worden wären, und lobt China für deren Verbot. Immerhin den Trend zum Klimaschutz begrüßt der Börsenmogul. Den Kampf gegen die Erderwärmung mithilfe eines Umstiegs auf erneuerbare Energien hält er für eine kluge Sache.

Im Spannungsverhältnis zwischen den beiden Handelsgroßmächten China und den USA sieht Munger Australien in einer Vermittlerrolle. "Ich denke, dass Australien in China eine konstruktive Position einnehmen und die USA und China dazu bringen kann, vernünftig miteinander zu sprechen", zitiert ihn "Capital". (fp)

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